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HAMMELBURG: Festprogramm für Sternschwestern

HAMMELBURG

Festprogramm für Sternschwestern

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    In Augsburg feierten die Franziskanerinnen kürzlich 750-jähriges Bestehen. Mitglieder der katholischen Pfarrgemeinde Hammelburg und Pfarrer Sell haben ihnen deswegen einen Besuch abgestattet und waren auch bei der Jubiläumsausstellung zu Gast.

    Zum 150-Jährigen in Hammelburg hat die Kirchgemeinde nun ein kleines Festprogramm vorbereitet. Nach dem Gottesdienst geht's unter anderem auf Schloss Saaleck. Danach steht ein Rundgang zu den ehemaligen Wirkungsstätten der Sternschwestern an.

    Drei unter den 28 Gästen kommen in ehemals heimatliche Gefilde zurück: Die in Hammelburg gebürtigen Ordensschwestern Eleonore Kaiser, Heriberta Schmitt und Johannita Sell, die in Brasilien tätig ist.

    Vor 15 Jahren hat die letzte Sternschwester die Stadt verlassen. Pfarrer Sell erinnert an die Anfänge aus dem Jahr 1858. Mit der Gründung einer Mädchenschule habe das Wirken der Ordensschwestern in Hammelburg begonnen. Bald schon arbeiteten Sternschwestern auch im Waisenhaus und Seelhaus, im Bürgerspital, im Krankenhaus und im Kindergarten.

    Aus Überlieferungen weiß der Pfarrer, dass sie beispielsweise das Leben der Bewohner im Seelhaus, in dem Witwen und arme Leute untergebracht waren, entscheidend verbessert haben. „Die Zustände waren offenbar erbärmlich, bevor die Schwestern kamen. Zum Anziehen gab es fast gar nichts. Elf Bewohner hatten zusammen nur sechs paar Socken.“

    Beistand geleistet haben die Schwestern der Bevölkerung auch in Kriegen, 1866 im preußisch-bayerischen Krieg etwa oder 1870 im französischen Krieg. „Sie haben Verwundete in den Lazaretten gepflegt, waren Ansprechpartner vor allem auch für die Kinder und standen in der Nachkriegszeit den Menschen bei“, erzählt Sell. „Wo Schwestern sind, da ist es eben schön“, erklärt er schlicht und einfach.

    In den Anfangszeiten arbeiteten vier Sternschwestern in Hammelburg. „In der besten Zeit werden es um die 20 gewesen sein“, schätzt der Pfarrer.

    Der Zweite Weltkrieg schrieb den Sternschwestern ein trauriges Kapitel. Viele von ihnen mussten fliehen. Sie ließen sich in Brasilien nieder und übernahmen dort vor allem missionarische Tätigkeiten. 1992 gründeten sie außerdem eine Niederlassung in der Republik Kongo, 1998 in Mosambik. „Heute floriert der Orden in diesen Ländern. Nachwuchsprobleme wie bei uns haben die Schwestern dort nicht“, weiß Pfarrer Sell. Über den Bastelkreis hält die städtische Pfarrgemeinde den Kontakt nach Brasilien und unterstützt den Orden. Mit Schwester Johannita Sell haben sie eine waschechte Hammelburgerin als Kontaktperson und Ansprechpartnerin.

    Im Blickpunkt

    Franziskanerinnen von Maria Stern Die Kongregation der Franziskanerinnen von Maria Stern ist eine katholische Ordensgemeinschaft. Sie wurde 1258 in Augsburg begründet. Bis heute sind die Schwestern dort mit ihrem Mutterhaus ansässig. Sie unterhalten verschiedene Filialkloster und arbeiten in der Pastoral, der Kranken- und der Altenpflege. In der Zeit des Nationalsozialismus durften die Schwestern nicht mehr unterrichten, ihre eigenen Schulen wurden geschlossen. Sie flüchteten nach Brasilien und sind bis heute dort tätig.

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