(win) Das Straßenweinfest im kleinen Stadtteil Feuerthal erfreut sich großer Beliebtheit – besonders wenn das Wetter mitspielt. Dann gibt die Aussage eines Mitglieds der Radlergruppe Katzenbach-Lauter die Meinung vieler Besucher wieder. „Wir kommen gerne hierher auf ein schönes, gemütliches Weinfest in einer idyllischen Atmosphäre“, sagt Kurt Manger.
Zum Wein-Openair mit Blasmusik wanderten auch heuer ganze Fangruppen aus den benachbarten Ortschaften in das kleine Dörfchen. Radfahrer nahmen gerne einen Umweg in Kauf. Und Busgesellschaften, die zufällig bei einem Stopp in Hammelburg von der Veranstaltung erfuhren, schauten schnell beim Stadtteil-Weinfest vorbei.
So wie der Musikverein aus dem Bad Neustädter Raum, der auf seinem Samstagsausflug einen Abstecher nach Feuerthal einschob. „Die letzten mussten wir nachts um 23 Uhr einfangen“, lachte Dietmar Schmidt, der Stellvertretende Vorsitzende der Feuerthaler Musikanten. Seit langem befreundete Musiker aus dem hessischen Bad Homburg oder aus Thüle bei Paderborn freuen sich nach eigenem Bekunden „schon das ganze Jahr auf diesen Besuch“.
„Wir fühlen uns hier so richtig heimisch“, gesteht Klaus Winkler, der mit einer Abordnung aus dem Münsterland angereist ist. Natürlich steht den Weitgereisten, die eine 22-jährige Freundschaft mit den Feuerthalern verbindet, ein Nachtquartier zur Verfügung.
Das Sommerwetter hielt bis Sonntagabend, viele Besucher nutzten daher das letzte Wochenende der Sommerferien für einen Ausflug zum Straßenweinfest wahr, bei dem die Musikkapellen aus Rannungen und aus Oerlenbach aufspielten.
Insbesondere am Samstagabend brummte der Laden. „Wir mussten unser gesamtes Mobiliar aufbieten, um die Gäste unterzubringen“, stellte der Vorsitzende des Musikvereins, Hubert Schneider, fest. Wen wundert das? Der angenehme, sommerliche Abend bei dem die Gastgeber selbst aufspielten, lockte gut gelaunte Schoppenzwicker in Scharen in den sonst eher ruhigen Stadtteil. Den Wein – Silvaner, Müller-Thurgau und Bacchus, aber auch Dornfelder, Rotling und sogar erstmals einen Secco – beziehen die Veranstalter von heimischen Winzern und Betrieben wie Armin Kuchenbrod aus Feuerthal, Armin Wahler aus Westheim oder dem Städtischen Weingut. „Hoffentlich bekommen wir auch noch im nächsten Jahr Wein von der Stadt“, meint Schneider mit Blick auf den Verkauf des Weinguts.
Ein weiterer kulinarischer Lockvogel war der Feuerthaler Plootz, den Franz und Gerhard Kuchenbrod schwitzend aus dem Gemeindebackofen holen. Zwiebelplootz mit Speck oder Matteplootz – Käsekuchen – konnten gar nicht so schnell gebacken werden, wie sie verkauft werden. Deshalb stand immer eine Menschentraube vor dem Stand und wartete geduldig auf das nächste Blech. Freilich boten die Feuerthaler Vereine als Veranstalter auch andere Speisen, Kaffee und am Sonntagmittag Schäufele an. Vom Festerlös wollen die Veranstalter wieder einen Teil für einen gemeinnützigen Zweck im Dorf verwenden, etwa für die Ortsverschönerungen.