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HAMMELBURG: Fitnesstest für Krankenfahrstuhl

HAMMELBURG

Fitnesstest für Krankenfahrstuhl

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    Elisabeth Krechel startet mit ihrem Krankenfahrstuhl bei der Bocksbeutelralley.
    Elisabeth Krechel startet mit ihrem Krankenfahrstuhl bei der Bocksbeutelralley. Foto: FOTO Vera Niedergesäss

    „Ich habe hier mal so ein Fahrzeug gesehen, da wurde ich neugierig und habe recherchiert. Als ich dann herausgefunden hab, dass es ein Krankenfahrzeug aus der ehemaligen DDR ist, wollte ich auch so eins habe“, sagt Elisabeth Krechel. Die Leidenschaft für das Krankenfahrzeug ist wohl beruflich bedingt – seit 16 Jahren fährt Elisabeth Krechel kranke Menschen zu deren Terminen.

    Nicht ganz so komfortabel laufen die Fahrten mit dem Krankenfahrstuhl ab: nachdem Elisabeth Krechel von außen den großen Starthebel betätigt hat, steigt sie schnell durch die kleine Seitentür ein. Aus dem Auspuff kommt bläulicher Moped-Dunst und laut knatternd geht es los. Etwa 50 km/h kann der Krankenfahrstuhl fahren. „Genau weiß ich es aber nicht“, gesteht Krechel, „der Tacho ist noch kaputt.“

    Die ursprüngliche Nutzung als Krankenfahrzeug ist für die Frau vom Fach kaum vorstellbar. „Für mein Verständnis ist es unmöglich, dass ein körperlich Beeinträchtiger dieses Fahrzeug bedienen konnte“, so die 57-Jährigen. Sie selber schafft es nur unter größter Anstrengung und jeder Menge blauer Flecken am Arm, den Krankenfahrstuhl im Sitzen zu starten, so wie es eigentlich vorgesehen ist.

    „Beruflich bedingt hab ich so gut wie keinen Urlaub, da ist das einfach mein großes Hobby“, erklärt die Hammelburgerin. Die meisten Reparaturen wurden von einer Werkstatt durchgeführt, so dass die 57-Jährige bereits einige Ausfahrten durch Hammelburg genießen konnte.

    Zum zweiten Mal dabei

    Für Elisabeth Krechel ist es bereits die zweite Teilnahme an der Bocksbeutelrallye – vor zwei Jahren hat sie bereits mit ihrem Honda Roller aus dem Jahr 1977 den ersten Platz in ihrer Gruppe belegt. „Aber mit dem Krause mach es einfach mehr Spaß, da wird man mehr gefordert“, erklärt sie weiter.

    Nun hofft die 57-Jährige auf gutes Wetter bei der Bocksbeutelrallye: das Verdeck ist noch nicht montiert und aus Gewichtsgründen lässt sie die Windschutzscheibe weg. „Sonst komm ich ja mit meinen 3,6 PS gar keinen Berg mehr hoch“, schmunzelt die Hammelburgerin. Ausführliches Programm zur Bocksbeutelrallye folgt.

    Die Firma Krause begann 1966 in Leipzig mit der Entwicklung des DUO/2. Hierfür wurden sehr viele Teile aus der Schwalbenproduktion der Firma Simson verwendet. Das Fahrzeug mit zwei Sitzplätzen wurde für Körper- bzw. Gehbehinderte in der DDR entwickelt. Versicherten wurde ein solches Fahrzeug gewährt, wenn sie mit anderen orthopädischen Hilfsmitteln nicht mobil waren.

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