(as) Live-Auftritte der Hammelburger Rock- und Punkband Nightmare sind rar geworden. Doch Fans der Band können aufatmen. Vier Musicclips stehen auf der Internet-Plattform YouTube zum Abspielen bereit. Zwei Streifen wurden neu gedreht, zwei überarbeitet. Zu hören ist harter Rock, melodiöser Punk und satter Rock'n'Roll.
Nightmare ist Mitglied der Hammelburger Musikinitiative. Diese wiederum gehört der IG Rock an, dem unterfränkischen Dachverband bayerischer Musikinitiativen, die ihren Bands die Möglichkeit bietet, Videoclips in Michael Wehners Multimediawerkstatt in Morlesau aufzunehmen.
Nightmare-Frontman Klaus, der mit dem Irokesenschnitt, nutzte dieses Angebot. Im Studio wurden die beiden Songs Punk-Angel und Te battre (Zuschlagen) neu eingespielt sowie die beiden Nightmare-Klassiker Saaletal-Express und Kampfsau digitalisiert und überarbeitet.
Kultcharakter hat das Gute-Laune-Video Saaletal-Express, aufgenommen 1984 am tief verschneiten Hammelburger Bahnhof. Witzig, die in die Jahre gekommenen fünf Bandmitglieder als Jungspunde schauspielern und rocken zu sehen. Fetziger Rock'n'Roll mit Rockabilly-Einflüssen klingt auf fränkisch mit Anglizismen versetzt im Saaletal-Express so: „Well I've seen Diäbich and Morscha too.“ Im Clip Kampfsau hingegen gibt's richtig harten Rock. Alte Videoverschnitte von Nightmare-Auftritten hat Wehner mit neuen Einspielungen unterlegt. Herausgekommen ist ein Remake, das auch eine Hommage an die Open-Air-Konzerte der Musikinitiative ist.
Dass Rockröhre Sandra von Gung Fu auch schauspielern kann, ist in dem musikalischen Kurzstreifen Punk-Angel zu sehen. Drehorte für die kleine Geschichte um eine Bedienung, einen Spießer (Drummer Christoph) und einen Punker (Klaus) waren das Wasserhaus, die Erdfunkstelle und Fuchsstadt. Den Song hat Klaus 1984 komponiert und getextet. Verarbeitet hat er darin seine Eindrücke von den Chaostagen in Hannover. Gezeigt werden in dem Clip auch Originalszenen, wo Punks und Polizisten sich Gefechte lieferten. Der melodiöse Punkrock im Stile der Ramons geht ins Ohr.
Solide Punkelemente hat der Clip Te battre. Gemeinsam mit seiner Schwester Dodo hat Klaus den Titel neu eingespielt. „Zuschlagen“ hieß der Nightmare-Song aus den 1980er Jahren ursprünglich. Dodo, die in Paris lebt, hat ihn ins Französische übersetzt. Der Text um einen aufgewühlten, aggressiven Jugendlichen erinnerte sie an die Vorstadtschlachten jugendlicher Franzosen vor zwei Jahren, die sie mit erlebte.
Die „Vorstadt“-Aufnahmen wurden übrigens alle in Hammelburg aufgenommen. Als Kulisse diente auch das Graffiti-Kunstwerke auf dem Autobahnbrückenpfeiler zwischen Langendorf und Elfershausen.
Wenn Sie sich die Videos anschauen wollen, klicken Sie hier!
Homepage: http://www.nightmare-cb.de