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Frankenbrunn: Frankenbrunn: Rotschwänzchen entern Briefkasten als Bruthöhle

Frankenbrunn

Frankenbrunn: Rotschwänzchen entern Briefkasten als Bruthöhle

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    Bei Familie Meder in Frankenbrunn haben Rotschwänzchen den Briefkasten als Bruthöhle entdeckt.  
    Bei Familie Meder in Frankenbrunn haben Rotschwänzchen den Briefkasten als Bruthöhle entdeckt.   Foto: Kerstin Meder

    Jede Menge Nistkästen gibt es bei der Familie von Kerstin und Jürgen Meder im heimischen Garten. "Die sind alle belegt", freut sich Mama Kerstin Meder über die quirlige Natur rund ums Eigenheim. Eigentlich wäre das kaum der Rede wert, wenn es nicht seit etwa drei Jahren einen ganz speziellen Familienzuwachs am Haus gäbe.

    Ausnahmezustand - auch für die Postboten

    Ein Rotschwänzchen-Paar hat seit 2018 kurzerhand den Briefkasten neben der Haustüre als Nistplatz auserkoren. Inzwischen ist das Treiben um die ungewöhnliche Bruthöhle bei den Meders zu einem liebgewonnenen Ritual geworden. Vor Wochen begann das Vogelpärchen, Nistmaterial zu sammeln und sorgfältig im Postbehälter zu drapieren.

    Seither gilt auch für Postboten ein gewisser Ausnahmezustand. Um die Vögel bei ihrer Familienplanung nicht zu stören, dürfen schon länger keine Briefe mehr eingeworfen werden. Mit freundlicher Aufschrift weist ein Schild darauf hin,  Postsendungen doch bitte in die Zeitungsrolle zu stecken.

    Warnhinweis bei Familie Meder in Frankenbrunn.
    Warnhinweis bei Familie Meder in Frankenbrunn. Foto: Kerstin Meder

    "Das klappt wunderbar", freut sich Kerstin Meder über das Verständnis aller Beteiligten.  Dank dieser Rücksichtnahme wird Familie Meder samt ihren drei Kindern mit einem besonderen Schauspiel belohnt. Beim Blick durch die Kastenöffnung kann man vorsichtig einen lehrreichen Eindruck von der Entwicklung der Vögelchen erhaschen.

    Vier Junge üben das Fliegen 

    Vier Eier legte die Vogelmama. Sie ließ sich beim Brüten von ihren Gastgebern sogar kurz in die Augen schauen, wenn sie sich dem Nest behutsam näherten.  Dann  war es so weit. In der letzten Maiwoche schlüpften die kleinen Racker. Zunächst drei und als Spätzünder sogar noch ein Viertes. Seit jener Zeit sieht man ihre aufgesperrten Schnäbel, solange sie ungeduldig piepsend auf die Eltern warten, die in der Umgebung Futter jagen.

    Inzwischen ist das Federkleid der knapp zwei Wochen alten Jungen vollständig. Die ersten Flugübungen stehen an. Wenn die Rotschwänzchen erst einmal fliegen können, werden sie noch eine Woche von den Eltern im Nest durchgefüttert, wissen mittlerweile die Meders.

    Der gefiederte Besuch ist für die Familie ein ganz besonderes Erlebnis, weil die Vögel den Menschen auf der hauseigenen Terrasse ziemlich nahekommen. Bis auf einen Meter, beschreibt Kerstin Meder die Zutraulichkeit der gefiederten Gäste. "Die sind fast zahm", freut sich die Gastgeberin.

    Weniger Insekten im Garten 

    Doch unausweichlich naht der Abschied. Demnächst zerstreut es die Rotschwänzchen-Familie wohl in verschiedene Richtungen.  Die Vögel gelten eher als Einzelgänger. Den Winter verbringen sie nahe der Sahara.

    Doch dann bleibt den Meders die Hoffnung auf ein erneutes Entern ihres Briefkastens im kommenden Jahr.  Das Zusammenleben mit den Vögeln ist ein emotionales Erlebnis. Es hat aber weitere Qualitäten. Denn Rotschwänzchen ernähren sich hauptsächlich von Insekten. Und so kann es  sein, dass Meders über ihre gefiederten Freunde die eine oder andere Stechmücke weniger im Garten haben. 

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