Unbekannte Flugobjekte (Ufos) haben es Sebastian Hartmann seit seiner Kindheit angetan. Jetzt setzt er sich in seiner Bachelor-Arbeit mit dem Thema auseinander. So will der gebürtige Oberthulbaer Mediendesigner unerklärlichen Himmelsphänomenen mehr Aufmerksamkeit verschaffen.
Der 28-Jährige hat als Diplomarbeit zum Abschluss seines Studiums am Campus Münchberg der Hochschule Hof ein Buch gestaltet. „Damit möchte ich frischen Wind in die Ufo-Thematik bringen“, sagt er. Die Hochphase der Diskussionen habe in den 1970er Jahren gelegen. Inzwischen sei es wieder ziemlich ruhig darum geworden.
Auf 170 Seiten präsentiert Hartmann herausragende Fälle von Ufo-Phänomenen. Weil sie sehr spektakulär sind, nennt sie der Gestalter Good Ufo. Aus Interesse am Thema ist Hartmann im Herbst 2015 der Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens e.V. (GEP) beigetreten. Von dort bekam er auch die Informationen zu den Fällen. Mit besonderer Seitengestaltung, Typografie und einem ins Auge stechenden Umschlag möchte Hartmann zum Lesen anregen.
Dabei gehe es ihm und seiner Organisation um eine seriöse Aufarbeitung. Die Möglichkeit, dass Außerirdische beim einen oder anderen Phänomen nicht ausgeschlossen werden können, mache die Sache spannend. Diesen Fällen räumt Hartmann besonders viel Raum ein.
Aber: „Ich zeige auch aufgeklärte Fälle, die sich als Schwindel heraus stellten“, fügt er an. Keineswegs solle der Eindruck entstehen, dass jedes Objekt, welches der Laie nicht identifizieren könne, als Flugobjekt außerirdischen Ursprungs gesehen werden kann.
Es gehe vielmehr darum, zu zeigen, dass die Arbeit der GEP auf wissenschaftlichen Methoden aufbaue. Das Thema solle ernster genommen werden. Es ist durchaus eine Herausforderung, sich im akademischem Umfeld damit zu beschäftigen. „Zumal es in der Ufo-Szene eine gewisse Anzahl an Spinnern gibt“, räumt Hartmann ein.
Distanzierte Aufarbeitung
Allerdings seien nicht alle Interessenten so. Ihm gehe es mit seinem Buch um eine distanzierte Aufarbeitung. Gängige Ufoliteratur sei oft zu reißerisch, weil sie meist für Befürworter oder Skeptiker ausgelegt ist. „Das Interesse flacht dann ab“, berichtet Hartmann vom eigenen Umgang damit. Jetzt ist er gespannt darauf, wie das Buch in der Szene und darüber hinaus ankommt. 300 Exemplare hat er drucken lassen. Auch eine englischsprachige Ausgabe kann er sich vorstellen. Sein Traumziel ist es, selbstständig Bücher zu gestalten. Bewusst ist ihm aber auch, dass der Bedarf dafür Grenzen hat.