Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bad Kissingen
Icon Pfeil nach unten
Hammelburg
Icon Pfeil nach unten

HAMMELBURG: Gleich zwei betrügerische Faxe gaukeln große Erbschaften vor

HAMMELBURG

Gleich zwei betrügerische Faxe gaukeln große Erbschaften vor

    • |
    • |
    Zweimal innerhalb von einer Woche wird Norbert Möller von Betrügern mit falschen Versprechen umgarnt.
    Zweimal innerhalb von einer Woche wird Norbert Möller von Betrügern mit falschen Versprechen umgarnt. Foto: Foto: Wolfgang Dünnebier

    Erst ein Erbe von 8,5 Millionen Dollar und eine Woche später zehn Millionen Pfund jeweils aus dem Nachlass von sehr entfernten Verwandten. Norbert Möller scheint ein Glückspilz zu sein. Allerdings soll er sich in beiden Fällen erst an Rechtsanwälte in Spanien und in Großbritannien wenden. Dafür werden Vorausleistungen fällig. Doch der 88-Jährige riecht den Braten schon beim ersten Fax im Gerät. „Ziemlich dreist, was da gemacht wird“, sagt der Ruheständler. Schnell hat er erkannt, wie fantasievoll er um viel Geld gebracht werden soll.

    Um andere davor zu warnen verständigt der Redakteur im Ruhestand die Main-Post und die Polizei. Doch die Polizei dämpft Erwartungen, man könne den Urhebern der Schreiben auf die Schliche kommen. Die Täter sind international aufgestellt. Durch undurchsichtige Firmenkonstrukte wären eventuelle Vorausleistungen rasch in dunklen Kanälen verschwunden.

    Dabei umgarnen die Autoren den Adressaten nach Strich und Faden. „Die Aktion ist völlig vertraulich und streng geheim“, schreibt eine vermeintliche Anwältin Adriana Garcia Perez. Sie vertrete den verstorbenen Ingenieur Manfred Möller. Er habe 8,5 Millionen Dollar in einem Schließfach hinterlegt. Sofern sie ein Familienmitglied, Erben und Begünstigten präsentiert, werde die Sicherheitsfirma „das Schließfach an uns freilassen“. Ansonsten werde die Sicherheitsfirma das Schließfach beschlagnahmen. Schlecht wie die Absicht ist das Deutsch der Briefeschreiber. Die angebliche Anwältin schlägt vor, 20 Prozent der Summe an Hilfsorganisationen zu verschenken, und den Rest untereinander aufzuteilen. Sodann gibt es den Appell, mit der Frau per Telefon oder E-mail in Kontakt zu treten. Und noch ein großzügiges Angebot: „Falls das Geschäftsleben nicht ihrer Moral entspricht, dann bitte ich sie, meine Entschuldigung zu akzeptieren“,heißt es in dem Fax.

    Auch von Familienbande mit einem Verstorbenen fabuliert das Fax aus Großbritannien. „Lieber Norbert Möller“, beginnt es freundlich. In diesem Fall geht es um den Nachlass von Antony Möller. Phil Thomson stellt sich als Senior Invest Manager der Investec Bank in Großbritannien vor. Das interessante Geschäft , zehn Millionen britische Pfund zu verdienen, „wird von immensem Vorteil für uns beide sein“. Der Autor bittet um Kontaktaufnahme per Mail. Dieser Vorschlag beinhalte kein Risiko.

    Dass zwei solcher windigen Faxe innerhalb kurzer Zeit eingingen, wertet Möller als Indiz dafür, dass die Betrügereien in diesem Bereich weiter zunähmen. „Es muss ja noch Leute geben, die darauf herein fallen“, ist er sich sicher. Sonst würden sich die Betrüger ja keine Mühe mehr machen. „Finger weg“, warnt er im Einklang mit entsprechenden Aufklärungskampagnen der Polizei vor einer Kontaktaufnahme mit den Betrügern. Durch solche zwielichtigen Offerten kann man viel Geld in den Sand setzen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden