Das Nüdlinger Ehepaar Joachim und Roswitha Schröpfer hat sich den Lebenstraum erfüllt. Vor einem Jahr haben sie sich auf den Weg gemacht und sind nach über 100 Tagesetappen im Wallfahrtsort Santiago de Compostela angelangt und von dort aus nach Cap Finisterre an die Atlantikküste weiter gelaufen. Insgesamt bewältigten sie eine Strecke von 2 901 Kilometern. In einem Vortrag in der Alten Schule vermittelte Joachim Schröpfer den mehr als 80 Zuhörern seine Erfahrungen, Eindrücke und Erlebnisse unterwegs. Mit Lichtbildern veranschaulichte er die Wegstrecken in Deutschland, Frankreich und Spanien.
Auf der längsten Wegstrecke, durch Frankreich, wurde den Pilgern bewusst, wie wichtig ein paar sprachliche Grundkenntnisse besonders beim Finden eines Übernachtungsortes oder beim Erfragen des richtigen Weges gewesen wären.
Beeindruckt von Hilfsbereitschaft
Ihre Motivation für die Wallfahrt sei Dankbarkeit für das bisherige Leben gewesen, sagte Joachim Schröpfer. Freilich, das Gottvertrauen komme hinzu. Unterwegs treffen die Beiden in Burgund eine Frau an einer Schleuse, die Jahr für Jahr in Bad Bocklet einen Kuraufenthalt verbringt. Beeindruckt war das Pilger-Ehepaar von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft Anderer, die ihnen Unterkunft und Essen anboten oder zeitweise ihre Weggenossen wurden. Eine Holländerin brachte ihnen zum Beispiel ein „Basis-Französisch“ bei, das sehr wichtig war.
Joachim Schröpfer erzählt, wie er während des Pilgerwegs mit Gottvertrauen seine Höhenangst überwinden konnte. Durch gelegentlich fehlende Beschilderung mussten auch Irrwege in Kauf genommen werden. „Mit Gottvertrauen den Jakobsweg geschafft“, so kennzeichnete Joachim Schröpfer seine Gefühle der Ergriffenheit, als er vor dem Apostelgrab in Santiago de Compostela stand.