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Hammelburg dank Infanterieschule weltweit bekannt

Hammelburg

Hammelburg dank Infanterieschule weltweit bekannt

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    Über die Bedeutung des
Hammelburger VN-Ausbildungszentrums
zur Vorbereitung der deutschen
Soldaten auf die weltweiten
VN-Missionen referierte General
Johann Berger beim
Neujahrsempfang.
    Über die Bedeutung des Hammelburger VN-Ausbildungszentrums zur Vorbereitung der deutschen Soldaten auf die weltweiten VN-Missionen referierte General Johann Berger beim Neujahrsempfang. Foto: FOTO IRENE SPIEGEL

    Hammelburg Weltweit macht die Infanterieschule Hammelburg den Namen der Saalestadt bekannt. "Auf den Fidschi-Inseln kennt man weder München noch Hamburg, aber Hammelburg", meinte General Johann Berger, der Kommandeur der Infanterieschule, beim Neujahrsempfang vor geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Bundeswehr. Und an der Elfenbeinküste wurde an Weihnachten sogar mit dem Vinum Benedictum aus Hammelburg angestoßen, den der General dem Kommandeur der französischen Truppen dort geschickt hatte.

    Krisen, Kriege und Terror weltweit sind es leider aber auch, die dem VN-Ausbildungszentrum in Hammelburg diesen Bekanntheitsgrad und auch heuer wieder "Hochkonjunktur" bescheren. Denn jeder Soldat muss vor seinem Einsatz eine Ausbildung im VN-Zentrum absolvieren. 87 000 Frauen und Männer wurden hier bisher vorbereitet. "Die Grenze der Belastbarkeit ist erreicht", so der General, aber "wir wollen uns der Herausforderung stellen".

    6800 Soldaten stellt die Bundeswehr zurzeit für friedenssichernde Missionen ab. 18 solcher Missionen laufen weltweit, 80 000 Soldaten sind insgesamt im Einsatz, 90 Prozent allein in Afrika. Und die Truppenstärke soll sich weiter erhöhen. Die Sinnhaftigkeit solcher Missionen sei manchmal schon äußerst schwierig, meint General Berger mit Blick auf Somalia, dem ersten Einsatzgebiet der Bundeswehr, wo die Lage heute aber schlimmer sei als vorher.

    Die Bundeswehr prüfe derzeit auch die Option Kongo, denn die Vereinte Nationen haben die Aufstockung des VN-Kontingents von 16 000 auf 18 000  Soldaten gefordert. Gottlob habe man sich zunächst nicht für den Kongo entschieden, meint Berger, der große Schwierigkeiten bei einer realistischen Ausbildungsvorbereitung für dieses Land sieht. "Dort kämpfen drogenabhängige Kindersoldaten", so Berger. Wie solle man Soldaten darauf realistisch vorbereiten? Im VN-Zentrum müssten dann neue Schwerpunkte gesetzt werden.

    Für viele Blauhelm-Missionen stellt die Bundeswehr neben Soldaten auch Beobachter ab. So zum Beispiel für den Sudan und Äthiopien oder für die Überwachung des Horns von Afrika. Neue Spannungsfelder haben sich auch im Kaukasus, der östlichen Öl- und Gasdrehscheibe, aufgetan sowie in der Ukraine. Nach wie vor präsent ist man auf dem Balkan, wo die Lage zwar stabil, aber nicht immer sicher sei, so Berger. Die Feldlager der deutschen Blauhelm-Soldaten müssen deshalb geschützt werden, dafür werden albanische und georgische Truppen speziell in Hammelburg ausgebildet.

    Schwerpunkt des Auslandseinsatzes der Bundeswehr ist allerdings Afghanistan. Hier sei das neue Ausrüstungssystem "Infanterist der Zukunft" erfolgreich im Einsatz. "Die Soldaten fühlen sich damit wohl und sicher", so Berger. Dass die deutschen Soldaten nebenbei auch Retter von Kulturgütern sind, zeigte kürzlich eine Begebenheit. So erhielten sie als Dank für eine Hilfeleistung von einem Bauern ein Bronzemedaillon aus der Kushan-Epoche (5. Jahrhundert n. Chr.), das sie sofort dem afghanischen Nationalmuseum übergaben.

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