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SANDBERG: Hausgewerbe und Hausierer

SANDBERG

Hausgewerbe und Hausierer

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    Demnächst im Ausstellungspavillon zu sehen: Sandberger Schnitzwaren wie sie in früherer Zeit hergestellt wurden.
    Demnächst im Ausstellungspavillon zu sehen: Sandberger Schnitzwaren wie sie in früherer Zeit hergestellt wurden. Foto: Foto: Eckert

    Der Ausstellungspavillon in Sandberg nimmt langsam Formen an. Im Frühjahr soll das Projekt fertig und die Ausstellung eröffnet werden. Dr. Jochen Ramming von der Firma FranKonzept, Würzburg, stellte den Sandberger Gemeinderäten vor einiger Zeit den aktuellen Planungsstatus und die inhaltliche Konzeption der Ausstellung vor.

    Es wurde ein lebendiger und faszinierender Ausflug in die interessante Geschichte der Schnitzerei in Sandberg. „Sie ist viel verästelter und komplizierter, als man sich das meist so vorstellt“, sagte Ramming und so war einiges Neues dabei, was bisher in dieser Form so nicht bekannt war.

    Seit 2010 werde im Projekt SchnitzStandOrt daran gearbeitet, die Tradition der Holzschnitzerei in der Rhön darzustellen. „Schließlich ist die Schnitzerei hier etwas Besonderes und Einzigartiges. Schnitzereien aus der Rhön tauchen immer wieder in Museen und im Kunsthandel auf.“ Aber niemand wisse wirklich etwas über solche Stücke: Wo kommt welche Form her? Wer hat was geschnitzt? Warum wird nur in einzelnen Orten geschnitzt? Das seien Fragen, die insbesondere auch für Urlauber und Gäste interessant sind, die die Region mit Natur, Geschichte und Kultur kennenlernen wollen. Dabei gehöre ein Thema wie regionales Kunsthandwerk zu den touristischen Dauerbrennern.

    Das SchnitzStandOrt-Projekt umfasse derzeit fünf Orte, in denen aufgezeigt werde, was es mit der Rhönschnitzerei auf sich habe. Jeder Ort habe seine eigene Schnitzgeschichte aufgearbeitet, die auf einer Infostele dargestellt werde. Darüber hinaus versucht jeder Ort, noch ein eigenes Projekt zu realisieren, denn bei der Aufarbeitung der Schnitzgeschichte sei klar geworden, dass jeder Ort eine ganz eigene Tradition habe.

    Bad Kissingen steht für den Handel mit Schnitzware, Oberelsbach für Maskenschnitzerei, Langenleiten mit dem Kunstanger für moderne Kunst aus alter Tradition, Bischofsheim für Schnitzschule und Ausbildung und der Ausstellungspavillon in Sandberg soll das Hausgewerbe und den Wanderhandel darstellen.

    „Der Sandberger Pavillon hat eine klare Aufgabe im Gesamtprojekt. Es ist sogar eine Schlüsselaufgabe, weil sich die Sandberger Ausstellung den strukturellen Grundlagen der Rhönschnitzerei widmet.“

    Grundsätzlich teilt sich die Ausstellung in drei Themenbereiche. Zunächst gehe es um Produktionsweisen in Werkstatt, Wohnstube und Atelier. Unter dem Begriff Formenvielfalt geht es um das, was produziert wurde, um Spielzeug, Kunstwerk und Souvenir. Und schließlich werden die Vertriebsformen vom Großhandel über den Einzelhandel bis Hausierhandel aufgezeigt.

    „Ich finde es richtig spannend, wie hier in Sandberg die Einwohner sich behauptet haben und ihr ganz eigenes Ding gemacht haben. Das ist eine Geschichte, die etwas über den Ort und die Leute hier aussagt“, sagte Jochen Ramming.

    Die Ausstellung soll das alles zeigen. Im Moment tragen er und Herbert Holzheimer die Ausstellungsstücke zusammen, dabei sind sie auf die Mithilfe und Unterstützung der Bevölkerung angewiesen. „Wir können nur das zeigen, was die Besitzer uns zur Verfügung stellen.“ Vorgesehen sei neben rund 150 Schnitzwaren die Ausstellung einer alten Werkstatt und eines Hausierwagens.

    Die Leihverträge für die Exponate werden zunächst auf fünf Jahre geschlossen. In erster Linie soll es eine feststehende Ausstellung sein, wobei durchaus auch wechselnde Präsentationen denkbar seien. Während die Sammlung der Exponate laufe, gehen die Arbeiten weiter. Angeschafft werden sollen Vitrinen, die ein Schreiner aus BauBuche baue. Vorgesehen seien Vitrinen mit Glashauben, entweder stehend im Raum oder hängend an der Wand.

    Außerdem soll ein Bildschirm historisches Filmmaterial von Schnitzern zeigen. Alle Arbeiten sollen in den nächsten Wochen erledigt werden, so dass die Eröffnung Ende Mai/Anfang Juni erfolgen kann.

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