In Bad Kissingen ist KIP längst ein Begriff. Vor allem junge Spätaussiedler sind darin beschäftigt. Die meisten von ihnen haben Probleme mit Drogen oder Alkohol und sind von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. Unter der Leitung des hauptamtlichen Streetworkers Albert Köpplin werden sie in verschiedenen Arbeitsgruppen allmählich an den zweiten Arbeitsmarkt herangeführt. Das Vorhaben selbst aber läuft unter der Führung von KIDRO und wäre ohne ehrenamtliche Unterstützung in diesem Maße nicht realisierbar. Eva Matthies rechnete vor. Die geleisteten ehrenamtlichen Arbeitsstunden entsprächen bei einem angenommenen monatlichen Brutto-Gehalt von nur 1800 Euro bei 38,5 Wochenstunden einer Summe von 132 000 Euro.
Und KIP selbst floriert. Zahlreiche Aufträge, die dem Gemeinwohl dienen, wurden im Rahmen des Projekts erledigt. 18221 Arbeitsstunden leisteten die Teilnehmer bis April 2009 ab. Als Lohn bekommen sie einen Euro die Stunde von der ARGE. Bei nur 7,50 Euro hätten sie schon rund 137 000 Euro erwirtschaftet. Doch wichtiger für Eva Matthies:„Das sind Menschen, die sonst überhaupt keine Chance auf eine sinnvolle Beschäftigung gehabt hätten.“ Zusätzlich sind bei KIP in diesem Zeitraum noch 6114 Sozialstunden abgeleistet worden.
Doch das vom Bundesamt für Migration geförderte Projekt läuft im Mai 2010 aus. Dass von der Behörde ein weiteres Vorhaben dieser Art finanziert wird, hält Eva Matthies für ausgeschlossen. Eines steht für die KIDRO-Vorsitzende fest: „Die Arbeit von Albert Köpplin darf dann nicht eingestellt werden.“ Darüber sei sie sich auch mit Vertretern von Stadt und Landkreis Bad Kissingen einig. Wie es aber weitergeht, das sei völlig offen.
Mit einem enormen Zahlenwerk hat sich auch KIDRO-Kassier Thomas Heinrich auseinanderzusetzen. Nach seinem umfassenden Kassenreport entlasteten die Mitglieder die Vorstandschaft einstimmig. Nicht besetzt ist derzeit der Posten des zweiten Vorsitzenden. Die bisherige Amtsinhaberin Dörthe Jentsch hat aus familiären Gründen ihren Rücktritt erklärt. Mit dem Einverständnis der Mitglieder erfolgt die Nachwahl satzungskonform bei der nächsten KIDRO-Versammlung im Herbst.