Über einen Mangel an Lebensqualität kann man sich im Landkreis Bad Kissingen bestimmt nicht beklagen. Die Weinberge entlang der Saale, die Naturerlebnisse in der Mittelgebirgslandschaft der Rhön sowie Kultur und gehobene Lebensart in Bad Kissingen locken gerade im Alter viele Menschen an. Zum Arbeiten aber fahren viele vorher eher von hier aus zu den Nachbarn. Das belegt der Pendleratlas der Bundesagentur für Arbeit mit aktuellen Zahlen.
Die Daten sprechen eine ziemlich deutliche Sprache. Laut Arbeitsagentur begeben sich 16 454 der 41 802 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die im Kreis Kissingen wohnen, regelmäßig zur Arbeit in eine der Nachbarstädte oder -regionen. Der Anteil der Auspendler entspricht demnach immerhin 39,4 Prozent.
27,5 Prozent Einpendler
Auf den umgekehrten Weg zur Arbeit, von außen in den Landkreis Bad Kissingen hinein, machen sich deutlich weniger Menschen. Von 9628 Einpendlern zum Stand Juni 2018 berichtet die Arbeitsagentur. Daraus errechnet sich ein Anteil von 27,5 Prozent. Der sogenannte Pendlersaldo ist also aus Sicht des Landkreises Bad Kissingen negativ. Die Zahl der Auspendler übersteigt die der Einpendler um 6826.
Die größte Sogwirkung auf Arbeitskräfte aus dem Landkreis Bad Kissingen geht erwartungsgemäß von der nahegelegenen Stadt Schweinfurt aus. 5539 Auspendler machen sich täglich dorthin auf den Weg. Zum deutlich überwiegenden Teil sind das übrigens Männer.
Die meisten zieht es in die Stadt Schweinfurt
Große Anziehungskraft übt auch der benachbarte Landkreis Rhön-Grabfeld aus. 2790 Auspendler dorthin stehen in der Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Auch hier sind das mehr Männer als Frauen, die Verteilung ist aber nicht so eindeutig.
Sogar der Landkreis Schweinfurt, die Stadt Würzburg und der Raum Fulda ziehen noch jeweils zwischen 1400 und 1000 Pendler aus dem Kreis Kissingen an. Es folgen Main-Spessart, der hessische Main-Kinzig-Kreis, der Kreis Würzburg und die Stadt Frankfurt.
Einpendler auch aus Hessen und Thüringen
Die meisten Einpendler in den Landkreis Bad Kissingen registrierte die Arbeitsagentur aus Rhön-Grabfeld. Stand Mitte 2018 kamen von dort 3153 Menschen regelmäßig zum Arbeiten in den Raum Bad Kissingen. Der Anteil der Männer war dabei ein wenig höher als der der Frauen.
Bei den 1369 Menschen, die aus dem Landkreis Schweinfurt zum Arbeiten in den Kreis Kissingen kamen, hatten die Frauen knapp die Nase vorn. Bei allen anderen Nachbarregionen ist die Zahl der Einpendler dann schon nur noch dreistellig. Aus Main-Spessart kamen demnach 778 Einpendler, aus dem Raum Fulda 659, aus der Stadt Schweinfurt 497, aus dem hessischen Main-Kinzig-Kreis 456, aus der Stadt Würzburg 236 und 229 aus dem thüringischen Kreis Schmalkalden-Meiningen.