Bad Kissingen (KUP) Einen Spezialauftrag in Sachen sonntäglicher Ladenöffnungszeiten hat Dr. Matthias Schneider, wenn er am Freitag zum Treffen des Bayerischen Heilbäderverbands nach Bad Füssing geht. Der Stadtrat-Ausschuss Gesundheitsstandort und Marketing hat den Rechtsamtsleiter der Stadt Bad Kissingen beauftragt, in Bad Füssing die anderen Heilbäder auf das Thema Sonntagsöffnung anzusprechen. Sollten die anderen Bäder signalisieren, gegebenenfalls mitzuziehen, will Kissingen Vorreiter sein bei einer Gesetzesinitiative, die es den Geschäftsinhabern in Heilbädern erlauben würde, über die bisherigen Bestimmungen hinaus sonntags ihre Geschäfte zu öffnen. Denn nach der jetzigen Regelung dürfen die Kissinger Geschäftsleute ab dem zweiten Sonntag im April nur touristisches oder kurorttypisches Warensortiment verkaufen. Dazu gehören etwa Andenken und Trachten. In jüngster Vergangenheit ist es nach Schneiders Worten immer wieder zu Irritationen und Strafanzeigen von Geschäftsinhabern gekommen, die sich nicht an die gesetzliche Regelungen für die Sonntagsöffnungszeiten gehalten haben. Erst jetzt sei eine Person wegen dieser Ordnungswidrigkeit im Wiederholungsfall zu 450 Euro Bußgeld verurteilt worden.
Diese enge Festlegung des Sortiments beim Sonntagsverkauf will die Stadt auf Initiative von Jochen Heimansberg (CSU) und Johanna Keul (DBK) nun in Absprache mit anderen Heilbädern auf politischem Weg lockern. Ein Argumentationsstrang könnte hierbei nach Ansicht von Oberbürgermeister Karl Heinz Laudenbach sein, darauf zu verweisen, dass Kissingen sowohl Kurbad wie auch ein besonders vom Tourismus geprägter Ort ist.
Der Ausschuss stimmte schließlich dafür, dass die Verwaltung eine entsprechende Initiative ergreift, deren erste Vorhut nun der Rechtsdirektor sein soll. Es gab zwei Gegenstimmen: Kay Blankenburg und Toni Steidle (beide SPD).