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OERLENBACH: Insolvente Bäckerei: Bis September soll klar sein, wie es weitergeht

OERLENBACH

Insolvente Bäckerei: Bis September soll klar sein, wie es weitergeht

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    Rainer Ludwig und seine Bäckerei sind insolvent. Unser Bild zeigt ihn mit seiner rechten Hand Linda Sterzinger.
    Rainer Ludwig und seine Bäckerei sind insolvent. Unser Bild zeigt ihn mit seiner rechten Hand Linda Sterzinger. Foto: Foto: Siegfried Farkas

    Entscheidende Wochen für die Bäckerei Ludwig: Insolvenzverwalter Matthias Reinel glaubt, bis September ist klar, ob es eine Lösung für das insolvente Unternehmen gibt.

    Das Amtsgericht Schweinfurt hat den in Würzburg ansässigen Rechtsanwalt mit der vorläufigen Insolvenzverwaltung über Rainer Ludwig und seine Bäckerei beauftragt. Weil der Auftrag aber erst gut eine Woche zurückliegt, hält Reinel sich mit Prognosen für die Zukunft der Bäckereikette mit Hauptsitz in Oerlenbach noch bedeckt.

    Viele Filialen könnten bleiben

    Im Moment sei noch schwer abzuschätzen, ob die Bäckerei Ludwig als selbstständiges Unternehmen erhalten werden kann oder ob sich die Dinge in den nächsten Wochen anders entwickeln, erklärte der vorläufige Insolvenzverwalter am Dienstag auf Anfrage. Relativ sicher sei er, ergänzte Reinel, dass in vielen der Orte, wo Bäcker Ludwig vertreten war, Bäckereifilialen erhalten bleiben. Das wäre dann aber zunächst eher eine gute Nachricht für Kunden und die Versorgung vor Ort.

    Wie berichtet, hofft Rainer Ludwig, in „kleinerem Stil weitermachen“ zu können. Vergangenen Donnerstag nannte er im Gespräch mit dieser Redaktion in diesem Zusammenhang eine Größenordnung von „sechs bis zehn Filialen“. Rechtlich möglich sei das, erklärte der vorläufige Insolvenzverwalter dazu am Dienstag. Das setze aber die Billigung durch Gläubiger voraus und dafür brauche es ein tragfähiges Konzept.

    Erster Ansprechpartner

    Ludwig sei zwar der erste Ansprechpartner, ergänzte Reinel. Wenn seine Bemühungen aber nur in diese Richtung gingen, würde er seiner Aufgabe als vorläufiger Insolvenzverwalter nicht gerecht. Die Bäckereibranche sei ohnehin keine sonderlich einfache, so der Anwalt.

    „Wir halten den Geschäftsbetrieb vollumfänglich aufrecht“, zumindest soweit das die Personalausstattung zulasse, erklärte Reinel am Dienstag weiter. Die Filialen sollten „so weitreichend wie möglich fortgeführt werden“.

    22 Filialen

    Rainer Ludwig hatte vergangenen Donnerstag von insgesamt 107 betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erzählt. Die Zahl der Filialen gab er für den Zeitpunkt kurz vor der Insolvenz mit 22 an. Vier davon befanden sich im Landkreis Bad Kissingen – in Oerlenbach der Hauptsitz, dazu in der Kissinger Kernstadt, in Garitz und Maßbach. Das deutlich größere Absatzgebiet bildet aber nach wie vor Schweinfurt mit Umgebung. Sechs Filialen mussten, nach Ludwigs Angaben wegen Personalmangel, in den vergangenen Wochen bereits geschlossen werden.

    Mehrere Gründe für die Insolvenz

    Rainer Ludwig hatte als Hauptgrund für die Insolvenz die Belastung des Unternehmens durch wiederholte mehrmonatige Straßenbauarbeiten und Sperrungen am Hauptsitz in Oerlenbach genannt. Das allein habe zu einem Verlust von 350 000 Euro geführt. Matthias Reinel sagte auf Anfrage dazu, das könne durchaus beigetragen haben. In der Regel hätten Insolvenzen aber nicht nur eine Ursache, sondern ein ganzes Bündel an Gründen.

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