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Bad Kissingen: Dennis Gründel kämpft sich zum 2. Dan

Bad Kissingen

Dennis Gründel kämpft sich zum 2. Dan

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    Dennis Gründel (vorne rechts) im Sparringskampf mit John Nölte-Sayed. Dahinter die Prüfer.
    Dennis Gründel (vorne rechts) im Sparringskampf mit John Nölte-Sayed. Dahinter die Prüfer. Foto: Ilko Augsten

    Geht es rein nach Äußerlichkeiten, ist Dennis Gründel nicht anzusehen, dass er einen schwarzen Gürtel in Karate trägt. Der 16-Jährige ist mehr ein gemütlicher Typ, groß und schwer, weniger athletisch. Seine Eltern haben einen Sport für ihn gesucht und ihn 2011 als kleinen Jungen in der Uechi Ryu Kenyukai-Karateschule von Andreas Haberzettl in Bad Kissingen angemeldet. In der Anfangszeit ist Gründel vor allem wegen seiner Eltern zum Training gegangen. „Weil ich manchmal etwas faul war, wurde ich von meiner Mutter gedrängt“, erzählt er.

    Heute ist er seiner Mutter dankbar dafür, dass sie ihn bei der Stange gehalten hat. „Über die Zeit habe ich am Karate immer mehr Freude gefunden“, sagt er. Er hat gemerkt, dass ihm die traditionelle Kampfkunst aus Okinawa liegt. Über die Jahre habe der Realschüler Disziplin und Selbstvertrauen aufgebaut sowie viel über Werte wie Respekt und Höflichkeit gelernt. Und natürlich auch, sich gut zu bewegen und seinen Körper einzusetzen. Der Umgang in der Karateschule untereinander ist ihm ebenfalls wichtig. „Was mich gehalten hat, ist die familiäre Atmosphäre im Dojo. Man hilft und bekommt geholfen. Das sind alles Gründe, warum Karate so ein fester Teil meines Lebens ist“, erklärt Gründel.

    „ Karate kann das Leben in positiver Weise verändern. Dennis hat eine riesen Entwicklung gemacht“, lobt Sensei Andreas Haberzettl (7. Dan). An dem 16-Jährigen zeige sich, dass sich Erfolge einstellen, wenn man durchhält und auf ein Ziel hinarbeitet. Haberzettl unterrichtet seit 40 Jahren Uechi Ryu-Karate und hat bereits mehr als 100 Personen zum Schwarzgurt befördert. „Dennis ist der erste, der noch zur Schule geht und den 2. Dan trägt. Das ist außergewöhnlich“, ordnet er die Leistung ein.

    Unlängst hat die erste große Schwarzgurtprüfung der Bad Kissinger Karateschule seit Beginn der Corona-Pandemie unter normalen Bedingungen stattgefunden. Neun Karateschüler wurden zum 2., 3. oder 4. Dan getestet. „Es waren für das Training drei schwere Jahre in der Pandemie und es ist schön mit einer großen Prüfung wieder zur Normalität zurückzukehren“, sagt Haberzettl. Mit der ersten Schwarzgurtprüfung höre der persönliche Karate-Weg nicht auf, im Gegenteil: Da fängt es für die meisten erst an, ein tieferes Verständnis dafür zu entwickeln.

    Sensei Andreas Haberzettl (links) mit den Prüfern (letzte Reihe) sowie den erfolgreichen Testkandidaten: Michael Abbate (mittlere Reihe, von links), Nicola Ferger, Nils Reith, Falk Strobel, John Nölte-Sayed und (vorne, von links) Dennis Gründel, Christian Albert, Katharina Schellenberg und Vanessa Bocklet.
    Sensei Andreas Haberzettl (links) mit den Prüfern (letzte Reihe) sowie den erfolgreichen Testkandidaten: Michael Abbate (mittlere Reihe, von links), Nicola Ferger, Nils Reith, Falk Strobel, John Nölte-Sayed und (vorne, von links) Dennis Gründel, Christian Albert, Katharina Schellenberg und Vanessa Bocklet. Foto: Ilko Augsten

    Die Altersspanne der Prüflinge reichte vom 16-jährigen Schüler bis zum 53 Jahre alten Berufstätigen. „Das Alter spielt nicht die tragende Rolle. Es ist in jedem Alter möglich, sich weiter zu entwickeln“, sagt der Karate-Lehrmeister. In Okinawa gehört es mit dazu, auch im hohen Alter mit mehr als 80 Jahren die Kampfkunst auszuüben, mit dem Ziel, die eigene Gesundheit zu erhalten. „Wenn man in der Jugend trainiert, hat es eine andere Gewichtung. Der Schwerpunkt Selbstverteidigung verschiebt sich im Alter mehr zum Schwerpunkt Gesundheit“, erklärt Haberzettl. Beides gehöre aber zusammen: Ohne Gesundheit ist keine Selbstverteidigung möglich.

    Sein Karate-Weg hat Dennis Gründel weit gebracht. Er wurde vor einigen Jahren zum Junior-Schwarzgurt getestet, schließlich zum 1. Dan als Erwachsener. Bei der Prüfung jetzt erreichte er den 2. Dan. „Als kleiner Junge war der Schwarzgurt so weit entfernt. Der 1. Dan war eine große Motivation für mich. Jetzt ist wieder ein Hindernis geschafft“, sagt er. Die Prüfung sei ihm dabei gar nicht so wichtig. „Ich wollte einfach besser im Karate werden“, betont der Karateka. Die persönliche Entwicklung geht weiter.

    Dan-Prüfung: Erfolgreich die Schwarzgurt-Prüfung zum 2. Dan bestanden haben Dennis Gründel, Vanessa Bocklet, Katharina Schellenberg und Christian Albert. Zum 3. Dan getestet wurden Nicola Ferger, Nils Reith, Falk Strobel sowie John Nölte-Sayed. Den 4. Dan erlangte Michael Abbate.

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