Der Saal war gut gefüllt mit neugierigen Zuhörern. Diesmal gab es keinen Stromausfall im Feuerwehrhaus wie im vergangenen Jahr. Die Burschen nahmen kein Blatt vor den Mund, als sie ihre Dorfnachrichten in das vom Feuerwehrkommandanten Manfred Reith hingehaltene Mikrofon sprachen. Die unerwünschten Graffiti-Schmierereien standen ganz oben auf der Nachrichtenliste der Burschen.
Der neue Bürgermeister Jürgen Karle war als lachender Dritter bei der Kommunalwahl ebenso in den Dorfnachrichten zu finden wie die größten Bauern aus dem Dorf mit ihren neuen Bulldogs und Frontladern. Die Burschen berichteten auch vom umgefallenen Güllewagen und vom sauer gefahrenen Mähdreschermotor. Ihnen war auch nicht der Amokfahrer aus Dittlofsroda entgangen oder der Polo aus dem eigenen Dorf mit seinem unüberhörbaren Panzerturbinengeräusch. Die Autofahrer aus Wartmannsroth sollten auch außerorts gesittet fahren, sonst erleben sie Höhenflüge auf Eisenbahnschienen wie zum Beispiel bei Rupboden.
Einem Weltreisenden empfahlen die kecken Burschen einen Hocker mitzunehmen, um sich auf gleiches Niveau mit asiatischen Frauen zu begeben. Den Mitgliedern vom Momostammtisch gratulierten sie zur aufregenden Bootsfahrt und ermunterten die Momos auch heuer wieder zum Christbaumverkauf. Musik ist in Wartmannsroth offenbar Trumpf – sowohl bei den Bittprozessionen als auch beim Rock am Schafberg, wo sich die Security bestens bewährte.
Die Burschen freuten sich über jene Fußball-Derbyzeit in Dittlofsroda, wo die Wartmannsrother trotz geplatzter Nähte gewannen. Lob gab es für die U 19 mit dem Meistertrainer. Bei der jüngsten Leistungsprüfung der Feuerwehr sei es auch ohne den Befehl „Wasser marsch!“ gegangen.
Die „Boatmesroader“ Burschen erwarten baldigen Nachwuchs aus eigenen Reihen, halten öfters Ausschau nach ihrem Vorstand, vergessen auch schon mal ihr Motorrad zu tanken oder an der richtigen Zugstation auszusteigen. Sie freuen sich riesig über Getränke-Kings und im gesamten Haus verlorene Schnitzel. Notfalls können sie auch nachts im fernen Zeltlager noch alkoholischen Nachschub organisieren. Nach ihren Sprüchen begossen sie den von Björn Schultheiß gehaltenen Kirmesbaum. Traditionsgemäß wird die Kirmes nach deren Ablauf feierlich vergraben.