(bjk) Der Kreisjugendring Bad Kissingen führte zum achten Male eine Jugendbegegnung mit israelischen Jugendlichen im Bad Kissinger Partner-Landkreis Tamar durch. Acht Jugendliche machten sich auf den Weg nach Israel, um sich dort mit Jugendlichen zu treffen und gemeinsam Leute, Land und Kultur kennen zu lernen. Vorbereitet und geleitet wurde die Maßnahme von Edwin Metzler. Die Jugendbetreuerin Lydia Funk unterstützte in Israel.
Gemeinsam untergebracht in einem Beduinen-Zeltdorf, lernten sich die Jugendlichen schnell kennen. Als gemeinsame Sprache wurde englisch gesprochen. Das erste Highlight war die imposante Herodesfestung „Masada“, die eine wichtige Bedeutung in der Geschichte Israels hat, mit einem phantastischen Ausblick auf das Tote Meer und die Berge von Jordanien.
Das Tote Meer sinkt
Der Landrat von Tamar, Dov Litvinoff, begrüßte die Jugendgruppe im Landratsamt von Tamar. In seinem Vortrag ging er auch auf die problematische Situation des Toten Meeres ein. Der Wasserspiegel sinke jedes Jahr um etwa 90 Zentimeter. Dies bewirke, dass der Grundwasserspiegel sinkt und der Uferbereich einbricht und Löcher entstehen.
Neben dem Tourismus stellt die Landwirtschaft eine weitere Einnahmequelle im Landkreis Tamar dar. Angebaut werden Paprika, Tomaten und Honigmelonen. Interessant war die Versuchsanlage, bei der getestet wird, wie hoch der Salzgehalt im Wasser zur Bewässerung sein darf. Am Abend wurde dann eine Wüstenwanderung bei Vollmond unternommen.
Joske Ereli, ein gebürtiger Kissinger, der im Kibbuz Ein Gedi lebt, zog die Jugendlichen mit seinen Erzählungen in den Bann. So erzählte er aus seiner Zeit in Bad Kissingen und von der Zeit, die er in der paramilitärischen Palmach verbrachte. Im Tel Aviver Palmach-Museum wurde anschließend sehr anschaulich das Leben in der Palmach und die Gründung des Staates Israel dargestellt.
Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, auf die sich die Jugendlichen durch Gespräche vorbereiteten, zeigt sehr eindrucksvoll die Geschichte der Judenverfolgung und -vernichtung während des Nationalsozialismus. In der anschließenden Gesprächsrunde spürte man, wie tief bewegt die Jugendlichen waren.
Da die Begegnung über die Osterfeiertage ging, zeigten und erklärten die deutschen Teilnehmer in einem Spontantheater was in Deutschland unter Ostern verstanden und wie es gefeiert wird. In weiteren Gesprächen stellte man fest, dass es über das alte Testament einige Berührungspunkte des christlichen und jüdischen Glaubens gibt.
In Jerusalem standen die Klagemauer, das jüdische Viertel, der christliche Teil, die Via Dolorosa und die Grabeskirche auf dem Programm. Dies war ein schwieriges Unternehmen, da am Ostersamstag viele Besucher in Jerusalem unterwegs waren. Nach der Besichtigung nahm man sich die Basare und den islamischen Teil der Altstadt vor.
Nach einem Badestopp am See Genezareth bezog man Quartier in einem landwirtschaftlichen Kibbuz. Bei einer Rundfahrt besuchte man unter fachkundiger Führung die Orte Kapharnaum und Tabga. Orte, an denen Jesus gewirkt haben soll und die durch die Evangelien bekannt sind.
Auch die Golanhöhen besuchte die Gruppe. Von oben kann man weit nach Syrien und Jordanien schauen. Man wanderte durch eine reizvolle Landschaft, die ein wenig der Hochrhön gleicht: saftige Wiesen, auf denen Kühe weideten und tiefe Täler mit zur Zeit viel Wasser. Zum Abschluss gab es eine Schlauchbootsfahrt auf dem Jordan.