Die Stadt Bad Kissingen will beim Kissinger Sommer 2021 auch unter dann vielleicht immer noch nicht ganz erledigten Corona-Bedingungen zwei Ansprüche unter einen Hut bringen. Das Festival soll Strahlkraft entfalten und den Namen der Stadt werbewirksam unter ein interessantes Publikum bringen. Andererseits aber darf es die vor ein paar Wochen vom Stadtrat gesetzte Defizitobergrenze von 750 000 Euro auf keinen Fall überschreiten.
Gelingen soll das mit einem Ansatz, den Kulturreferent Peter Weidisch und Oberbürgermeister Dirk Vogel jetzt dem Stadtrat vorstellten. Vorgesehen ist eine Zweiteilung des potenziellen Programms in einen Festivalkern der Highlights auf der einen Seite und mögliche weitere Konzertangebote auf der anderen Seite. Diese sollen nur dann hinzukommen, wenn das finanziell im vorgegebenen Rahmen darstellbar ist. Dieser finanzielle Rahmen von maximale 750 000 Euro Defizit ist aus Vogels Sicht absolut bindend. Er werde "keinen Millimeter" davon abweichen.
Schlömp soll mitwirken
Bei völliger Konzentration auf sogenannte Highlights, bei denen viele Zuschauer zu erwarten sind, die große Orchester präsentieren und zum Beispiel per Streaming übertragbar sind, werden notgedrungen etliche Konzerte, die Intendant Tilman Schlömp bislang für 2021 ansteuert, aus dem Programm fallen. Bei günstiger Entwicklung können aber einige auch wieder dazukommen.
Auf entsprechende Nachfragen aus den Reihen der CSU erklärte Vogel, Schlömp habe signalisiert, er werde bei der Anpassung seiner bisherigen Planung an die aktuellen Vorgaben "tatkräftig" mitwirken. Schlömp selbst war im Stadtrat nicht anwesend. Der Kissinger Sommer 2021 ist sein letzter als Intendant.