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ELFERSHAUSEN: Landwirt baut Maststall für 1480 Schweine

ELFERSHAUSEN

Landwirt baut Maststall für 1480 Schweine

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    (win) Ein Mastschweinestall für 1480 Schweine will Landwirt Siegfried Zink am Gersberg errichten. Der Standort östlich der Gemeindeverbindungsstraße Elfershausen/Langendorf liegt im Scheitelpunkt der fünf Ortsteile. Deshalb befürchten mehrere Gemeinderäte Geruchsbelästigungen in den Dörfern.

    Landwirt Zink, der auf seinem Aussiedlerhof eine Ferkelaufzucht betreibt, warb in der Sitzung des Gemeinderats für seinen Bauantrag. Solche Großbetriebe mit hohen Stückzahlen seien sehr rentabel. Wegen des Immissionsschutzes stehe er bereits mit dem Landesamt Bad Kissingen in Verbindung, das jedoch kein rechtliches Verfahren einleite, wenn die Stückzahl unter 1500 Tieren liege, so Zink. Weil dieses Verfahren aufwendig und teuer sei, habe er bei der Planung des Stalls die Zahl der Mastschweine unter diese Grenze gelegt. Die vorgegebenen Abstandgrenzen von 300 Metern zur nächsten Wohnbebauung halte der Betrieb ein. Die Distanz zur Ortsgrenze von Elfershausen betrage etwa 600 Meter.

    Skepsis beim Bürgermeister

    Trotzdem sei der Antrag „mit Vorsicht zu genießen“, urteilte Bürgermeister Ludwig Neeb. Knapp 1500 Schweine – mehr als der Ortsteil Elfershausen Einwohner hat – produzierten Gestank und Gülle. Stellvertretender Bürgermeister Jürgen Englert wollte daher wissen, ob man Geruchsbelästigungen technisch vorbeugen könne.

    Dies verneinte Siegfried Zink. Nach seiner Einschätzung gäbe es keine wirksamen Filter gegen den Geruch, der sich nie ganz vermeiden lasse. Trotzdem war er erstaunt über die Einwände, denn schließlich „sind wir hier in einem ländlichen Gebiet“. „Ich versuche möglichst weit von den Ortsteilen zu bauen“, argumentierte er, doch damit liegt er auch im Zentrum des Marktes.

    Filtereinbau gefordert

    Bernhard Büttner verwies auf die Biogasanlage in Langendorf, bei der die Geruchsbelästigungen ebenfalls schon Thema waren. Angesprochen wurde auch das Ausbringen der Gülle. Hier musste der Landwirt einräumen, dass seine eigenen Flächen für diese Mengen nicht ausreichen. Die Gülle werde unterirdisch aus einer Vorgrube rund alle vier Wochen in den vorgesehenen Behälter gepumpt, was Geruchsbelästigungen vorbeugen soll.

    Karlheinz Kickuth war der Überzeugung, dass man mit dem Einbau von Filtern die Geruchsbelästigung eindämmen könne. Zink sieht das anders, er will keine Filter einbauen. Zink denkt auch schon über eine eventuelle Erweiterung der Anlage nach, das müsste dann noch in die Planung einbezogen werden.

    Der Bürgermeister erinnerte daran, dass der Markt Elfershausen derzeit verstärkt die Tourismus-Förderung im Auge habe. Außerdem gelte immer noch der Leitsatz, dass Gemeinwohl vor Eigenwohl gehe.

    Lkw-Verkehr über Flurweg

    Eine tierschutzrechtliche Genehmigung für den Maststall liegt laut Zink vor. Für das benötigte Wasser will er einen Brunnen bohren. Was den Transportverkehr der Schweine auf dem Flurweg angeht, sicherte Zink zu, dass „der Weg natürlich einmal erneuert werden müsse“. Im Abstand von zwei Wochen würde jeweils eine Ladung Mastschweine abgeholt.

    Mit Hinweis auf die großen Schweinemastbetriebe in Norddeutschland verstand der Bauwerber die Einwände nicht. Er sah nur eine geringe Geruchsbelästigung und habe im übrigen wegen Wasserschutz, Wald- oder Abstandflächen keine Alternative, sein Projekt an einem anderen Standort zu realisieren, verteidigte er sich.

    Englert plädierte für eine Abstimmung mit der Vorgabe, dass die genehmigende Behörde beim Landratsamt immissionsschutzrechtlich strenge Maßstäbe anlegen solle. Der Bauantrag passierte mit zehn Stimmen gegen fünf Gegenstimmen das Ratsgremium.

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