Tanja Ullrich aus Gänheim, Krankengymnastin und Kräuterfrau, erklärte die notwendigen Maßnahmen, bevor die Kursteilnehmerinnen selbst zur Tat schritten. Im Prinzip habe sich bei der Salbenherstellung über Jahrhunderte hinweg nichts verändert, lediglich als Grundlage werde heute meist statt Schweineschmalz ein Kräuterauszug auf Ölbasis verwendet. Ein gutes Oliven-, Sonnenblumen- oder Mandelöl erweise gute Dienste, jedoch solle man auf Bio-Qualität achten, denn jegliche Rückstände würden direkt von der Haut aufgenommen.
Worauf man bei frischen oder getrockneten Kräutern zu achten habe, wann ein Kräuterauszug in die volle Sonne gestellt werden kann und wo man am günstigsten an Bienenwachs komme, wie heiß die Flüssigkeit werden solle und wie man schnelle erste Hilfe mit einer Buttersalbe finden könne, erklärte Ullrich anschaulich. Dazu wusste sie auch viele historische Bezüge spannend zu vermitteln. Alle Ausführungen wurden durch das gemeinsame Tun an den Töpfen und Gläsern in einen lebendigen Zusammenhang gestellt, so dass sich alles besser im Gehirn abspeichern und zu Hause am Kochtopf wieder nachvollziehen lassen kann.
Die Teilnehmerinnen stellten drei unterschiedliche Salben her: eine Majoransalbe, die in Zeiten von Erkältungen und verschnupften Nasen sehr nützlich ist, eine Beinwellsalbe, die rund um die Knochen heilsam wirkt, und eine Frauensalbe auf der Basis von Gänsefingerkraut, Beifuß und Majoran. Diese hilft bei allen Beschwerden, die mit Frösteln verbunden sind, und wirkt natürlich auch bei Männern.
Die Bücherei hat in ihren Bestand eine Anleitung zur Salbenherstellung aufgenommen, so dass Interessierte im Buch nachschlagen können, was bei Beschwerden zur Linderung verhilft. Auch über das Erkennen und Sammeln von Heilkräutern gibt es hilfreiche Literatur in der Bücherei.