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BAD KISSINGEN: Mehrgenerationenhaus: Familienministerium stellt Förderung in Aussicht

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Mehrgenerationenhaus: Familienministerium stellt Förderung in Aussicht

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    Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen im November 2006 bei der Eröffnung des Mehrgenerationenhauses in Salzgitter.
    Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen im November 2006 bei der Eröffnung des Mehrgenerationenhauses in Salzgitter. Foto: FOTO DPA

    Beim Frauen-Netzwerk liegen die Nerven schon länger blank, denn das Projekt sollte offiziell bereits zum 1. Oktober dieses Jahres anlaufen. Aber noch ist Warten angesagt. „Eigentlich ist es schlimmer als Weihnachten, denn für die Bescherung am Heiligabend gibt es wenigstens ein Datum“, sagt Vorsitzende Ulrike Reuß. Die Aufregung ist verständlich, handelt es sich bei dem MGH doch um ein Prestigeprojekt, für das fünf Jahre lang jährlich 40 000 Euro fließen könnten.

    Immerhin kam vor einer Woche ein Brief, in dem es hieß, dass die Kissinger für eine mögliche Förderung ausgewählt wurden und ihnen mit getrennter Post ein Förderantrag zugestellt wird. Ausdrücklich steht in dem Schreiben aber auch, dass dies keine Förderzusage sei, so Reuß.

    Förderantrag steht noch aus

    Auf der Internet-Homepage des Familienministeriums ist Bad Kissingen jedoch bereits in den Kreis der 455 Standorte aufgenommen, die „Fördermittel erhalten“. Pressesprecher Christoph Schmale, im Berliner Ministerium zuständig für das Aktionsprogramm, relativiert diese Aussage zunächst: Dort stünden die Häuser, die „aufgenommen werden sollen“. „Einen Kredit kann man nicht drauf aufnehmen“, schließlich stehe noch der Förderantrag aus. Aber die Kissinger seien „ganz nah dran“, so Schmale, einen engeren Bewerberkreis als diesen gebe es nicht mehr.

    Was die Umsetzung des Projekts Mehrgenerationenhaus angeht, könne allerdings noch einige Zeit vergehen. Start werde wohl erst im Januar 2008 sein. Verzögert habe sich laut Schmale alles, weil die Europäische Union „starkes Interesse“ an dem Thema bekundet habe und Zuschüsse geben wolle. Durch Gelder aus dem Europäischen Sozialfonds könne man jetzt die Gesamtzahl der geplanten Häuser von zunächst 439 auf 500 erhöhen. Die Fördersumme steige auf 100 Millionen Euro.

    Offener Tagestreffpunkt

    Bislang gab es in der Bundesrepublik 200 MGH, davon 22 in Bayern. Im kommenden Jahr könnten es dann 500 sein, wenn das Konzept von Familienministerin Ursula von der Leyen aufgeht. Die neuen Zentren sollen offene Tagestreffpunkte werden, in denen sich alle Generationen wieder selbstverständlich begegnen und sich auf vielfältige Weise unterstützen, wie früher in der Großfamilie.

    Nach von der Leyens Vorstellungen soll ein MGH quasi eine Drehscheibe für Dienstleistungen etablieren, die Menschen verschiedenen Alters wirklich brauchen: Angefangen vom Wäscheservice oder Computerkurs für Internetbanking über die Leih-Oma bis hin zum Mittagstisch für Schulkinder und die Krabbelgruppe kann alles dabei sein.

    Das Konzept des Frauen-Netzwerks sieht vor, arbeitslosen Erwachsenen durch geeignete Maßnahmen Beschäftigung zu vermitteln sowie einen Kultur- und Begleitservice für Senioren aufzubauen. Auch für Familien, Menschen über 50, Senioren ab 65 und Hochbetagte wurden Angebote erarbeitet. Dreh- und Angelpunkt soll ein Tagescafé werden, in dem sich alle Generationen täglich zum Plausch treffen.

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