Das Ohr hört, das Auge sieht und so entstehen unvergessliche Eindrücke eines Konzerts, die Konservenmusik nicht erreichen kann. Die sieben Meistergesellen der Klang-Werkstatt I, alle geborenen in den 1980er Jahre, waren auch optisch ein Erlebnis. Den Rebell im Lederlook präsentierte Geiger Iskandar Widjaja mit seinen langen schwarzen Locken und der engen schwarzen Lederjeans. Typ Latinlover war Benyamin Nuss. Sein gleichaltriger Pianistenkollege Pavel Kolesnikov könnte auch noch die Schulbank drücken, so jung wirkte der blonde Wuschelkopf. Den sympathischen Schlacks von nebenan gab Karol Kozlowski. Den Typ gebildeter Intellektueller würde man Gabriel Schwabe und Guy Johnston abnehmen. Während Leonard Schreiber sich hauptsächlich für die Musik interessiert: Typ Griechisch- oder Lateinlehrer. Ach ja und wirklich interessant war: Die meisten Musiker sahen in echt jünger aus als auf den abgedruckten Künstlerfotos. So gab es ein heiteres Namenraten, wer gerade auf der Bühne stand.
Der Aufmerksamkeitspreis bei der Klang-Werkstatt gebührte einer 13-jährigen Schülerin. Weil die Freundin der Mutter kurzfristig den Konzertbesuch absagte, durfte die Tochter mit. Sie lernt Schlagzeug und war die meiste Zeit sehr gebannt. Als sie müde wurde, lehnte sie so zart und leise an der Schulter der Mutter, dass sie manchem Konzertteilnehmer als Vorbild dienen könnte. In die Schule ging sie am Tag danach trotzdem, glücklicherweise ein Wandertag.
Optimistischer gestimmt als im vergangenen Jahr zeigte sich der Präsident der Staatlichen Lotterieverwaltung aus München, Erwin Horak, beim Empfang der Spielbank. Nach dem Abwärtstrend gehe es wieder aufwärts, fünf Prozent haben die Spielbanken an Zuwachs geschafft, verkündete er. Auch durch die Flaute unterstützte die Spielbank den Kissinger Sommer, und das solle auch so bleiben: „Wir sind 2013 wieder dabei“, so Horak. Das Foto zeigt OB Kay Blankenburg, Erwin Horak, Spielbankdirektor Otmar Lutz, Intendantin Kari Kahl-Wolfsjäger, Sopranistin Simone Kermes und den Pianisten Konstantin Shamray. AS/LIP, Foto: Ursula Lippold