Machtilshausen (WIN) Ruhestand ist nur der offizielle Status für Pfarrer Anton Hubert Brimer, der heute seinen 70. Geburtstag feiert. Mobile Reserve in Diensten der Kirche ist wohl der bessere Begriff für den Geistlichen der zuweilen drei Amtsbrüder vertritt und auch einmal weit außerhalb der heimischen Region, zum Beispiel in Wildflecken, für die Seelsorge unterwegs ist.
In den "Unruhe-Stand" ging Pfarrer Brimer vor vier Jahren. Auch heute hat der Seelsorger noch genug zu tun. Gottesdienste an fast jedem Wochenende, Taufen, Beerdigungen und weitere kirchliche Handlungen im Heimatort, in Fuchsstadt, Langendorf, Feuerthal Trimberg, Engenthal und Westheim prädestinieren den Jubilar als Ersatz, wenn die Amtsbrüder Erich Sauer, Karl Feser oder Franz Wiesler einmal nicht verfügbar sind.
Sein persönlicher Lebensstil bleibt dem aktiven Priesterleben angepasst. Anton Hubert Brimer beginnt den Tag mit dem Brevier und einer Betrachtung, betet den Rosenkranz beim morgendlichen Fahrradfahren, bereitet seine Predigten vor und hilft seiner Haushälterin Lea Koch, die ihn schon als Kind auf den Armen trug, bei der Zubereitung des Essens.
Bei mehr als 30 Wallfahrten, unter anderem nach Fatima, Lourdes und Montserrat, war das Geburtstagskind dabei und wenn es die Zeit zulässt unternimmt Pfarrer Brimer gerne Tagesreisen. Anlässlich seines 40. Priesterjubiläums und 65. Geburtstags verlieh die Gemeinde Elfershausen Pfarrer Brimer die goldene Verdienstmedaille.
Zu seinem 45. Priesterjubiläum, das der Priester am 20. Juli feiert, gilt für ihn nach wie vor sein Motto: "Gott hat den heiligen Ruf an mich ergehen lassen, nicht aufgrund meiner Werke, sondern nach seinem Ratschluss und seiner Gnade".
Aus seinem Heimatort Machtilshausen war Brimer 1944 ans Kilianeum in Würzburg gewechselt ein Jahr später an das Kloster in Münnerstadt, bevor er im Güterzug samt Holzkoffer 1953 nach Miltenberg zum Abitur reiste.
Nach dem fünfjährigen Studium der Theologie und Philosophie wurde der Machtilshausener 1958 in der Würzburger Michaelskirche von Bischof Josef Stangl zum Priester geweiht. Es folgten Kaplansstellen in Oberleichtersbach, Rannungen und Zeil am Main sowie die Berufung zum Kooperator in Heinrichsthal im Spessart und als Pfarrer und Kuratus in Sommerkahl.
Pfarrer in Johannesberg wurde Brimer 1979 und blieb es 20 Jahre lang. Hier betreute Anton Hubert Brimer fünf Ortsteile und drei Kirchen und renovierte er auch das Pfarrhaus, damals das teuerste Projekt der Diözese, sowie den Kindergarten, die Filialkirchen in Rückersbach und Steinbach und die Kirchen in Blankenbach und Sommerkahl. Danach packte der aktive Geistliche die Renovierung der Johannesberger Kirche St. Johannes Enthauptung und die Sanierung des Schwesternhauses an.