Gleich drei Mathelehrer in der Schulleitung, das gibt es auch nicht alle Tage. „Glücklicherweise haben wir aber mit Religion, Geografie und Physik alle unterschiedliche Kombinationen“, scherzt Beate Gründel, neue Konrektorin an der Staatlichen Realschule Bad Kissingen.
Als neues Team sind Schulleiter Andreas Elsässer und die beiden Konrektoren Beate Gründel und Christian Schmitt in das Schuljahr gestartet. Der 60-jährige Elsässer, zuvor Konrektor, hat Wolfgang Zehnter beerbt, der in den Ruhestand verabschiedet wurde. Der 35-jährige Schmitt gehört schon seit dem vergangenen Schuljahr dem Direktorat an. Die 39-jährige Gründel ist erstmals in die Schulleitung aufgerückt.
„Äußerlich hat sich nicht viel verändert, außer dass ich mein Büro gewechselt habe“, sagt Elsässer. Aber schon seit Anfang August spürt der langjährige Realschullehrer, „dass ich jetzt wirklich die Verantwortung für die Schule trage“. Mit dieser Verantwortung fühlt er sich im Team mit den jüngeren Kollegen allerdings gut aufgehoben.
„Mir ist wichtig, dass wir als Mannschaft wahrgenommen werden. Alle wichtigen Entscheidungen treffen wir gemeinsam.“ Man werde Bewährtes weiterführen und Verbesserungswürdiges voranbringen, haben sich die drei Pädagogen für das neue Schuljahr vorgenommen. „Früher oder später wird auch bei uns die Ganztagesbetreuung kommen, da werden wir uns intensiv mit dem Elternbeirat besprechen.“
Gründel, die seit 2002 an der Realschule tätig ist, freut sich auf ihre neuen Aufgaben als Konrektorin. Zuvor war sie Verbindungslehrerin. „Der gute Draht zu den Schülern ist mir ganz wichtig.“ Das Leitungsteam ist sich einig: „Wir wollen für unsere Schüler präsent sein.“ Auch deshalb geben die Schulleiter weiterhin Unterricht, wenn auch weniger als vor der Annahme ihrer verantwortlichen Posten.
Elsässer, Gründel und Schmitt sind aktuell für 940 Schüler in 35 Klassen verantwortlich. An der Realschule arbeiten 66 hauptamtliche Lehrkräfte und 16 Referendare. „Wir möchten möglichst alle Schüler fördern“, sagt Elsässer. „Die Guten sollen noch besser werden und diejenigen, die sich schwerer als andere tun, wollen wir erst recht fördern.“
„Mir ist wichtig, dass wir als Mannschaft wahrgenommen werden. Alle wichtigen Entscheidungen treffen wir gemeinsam.“
Andreas Elsässer, neuer Realschulleiter
Wer nach sechs Jahren die Realschule verlasse, solle einen ordentlichen Abschluss haben und vom Kind zum jungen Erwachsenen herangereift sein, formuliert Elsässer sein pädagogisches Ziel.
Gründel, die auch als Seminarlehrerin für Psychologie die Referendare unterrichtet, kann sich noch gut erinnern, dass sie als Schülerin das Fach Handarbeit überhaupt nicht leiden konnte. Elsässer hat sich „durch die Sprachen gequält“ und Schmitt denkt einigermaßen ungern an seinen Musikunterricht zurück.
Und wie bringen die drei Mathematiklehrer jenen Schülern Wurzelziehen, Dreisatz oder Logarithmus bei, für die Zahlen und Formeln ein wahrer Albtraum sind? „Es muss nicht die große Liebe zur Mathematik sein, aber ein gewisses mathematisches Talent braucht man als Schüler“, gibt Elsässer zu, und Schmitt fügt an: „Man muss als Lehrer auf kleinen Erfolgserlebnissen bei den Schülern aufbauen.“ Kollegin Gründel ergänzt: „Auch in Mathe kann man Schüler ganz individuell fördern.“
Das nötige Engagement bringen die Schulleiter jedenfalls mit. Und Elsässer, schon seit 1980 an der Realschule tätig und somit ein alter Hase, weiß längst, was ihm persönlich die schönste pädagogische Befriedigung gibt: „Wenn ehemalige Schüler ihre eigenen Sprösslinge wieder bei uns anmelden. Das zeigt mir, dass wir einen guten Job machen.“