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Neue Therapie für Krebs

Hammelburg

Neue Therapie für Krebs

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    Hammelburg (is) Eine neue Ausrichtung erfährt die Abteilung Onkologische Chirurgie am Hammelburger Krankenhaus. Schwerpunktmäßig erfolgt hier künftig die chemotherapeutische Behandlung von Tumoren des Bauchraumes. Über diese Neuerung informierte die Rhönklinikum AG, seit Jahresbeginn Betreiberin des Hammelburger Krankenhauses, gestern in einer Pressemitteilung.

    Etwa 20 000 Menschen in Deutschland seien pro Jahr von der Peritonealkarzinose betroffen, wie die Erkrankung im Fachjargon heißt. Darunter versteht man den Befall des Bauchfells mit Absiedlungen eines soliden bösartigen Tumors. Eine solche Ausbreitung tritt insbesondere bei Tumoren des Gastrointestinal-Traktes (Magen, Dünn- und Dickdarm, Blinddarm) und des Eierstockskrebs auf.

    In der Vergangenheit seien diese Patienten überwiegend einer konventionellen Ganzkörperchemotherapie unterzogen worden, die Behandlungsergebnisse jedoch hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Das Hammelburger Krankenhaus will deshalb nun neue Wege gehen und künftig nach einem multimodalen Therapiekonzept arbeiten, heißt es. Dabei werden zuerst alle sichtbaren Tumorformationen vom Bauchfell entfernt und dann der Bauchraum mit Chemotherapeutika gespült. Die dazu erforderliche Operationstechnik habe Dr. Herwart Müller, der Leiter der Onkochirurgie, vor mehr zwei Jahren am Washington-Cancer-Center erlernt, teilt die Rhönklinikum AG mit.

    Seit Etablierung dieses Therapieverfahrens am Hammelburger Krankenhaus wurden laut Pressemitteilung bereits 100 Patienten nach diesem Konzept behandelt. In Deutschland würden diese Operationen derzeit aber nur in sechs Kliniken ausgeführt, weshalb man allgemein von einer Unterversorgung für an Peritonealkarzinose erkrankten Patienten spricht. Die Rhönklinikum AG will diese Lücke nutzen und die Onkochirurgie-Abteilung in Hammelburg zu einem Zentrum zur Behandlung der Peritonealkarzinose weiterentwickeln.

    Neben dieser Spezialausrichtung werde die Abteilung onkologische Chirurgie jedoch auch weiterhin die operativen Leistungen zur Entfernung von Tumoren aus dem Bauchraum und des Beckens anbieten, heißt es in der Pressemitteilung. Ergänzt werde das Leistungsspektrum zudem durch die konventionelle Ganzkörperchemotherapie.

    Auch die regional gezielte Chemotherapie werde weiterhin praktiziert. Wie berichtet, hatten die Kassen Anfang des Jahres die Kostenübernahme für solche Behandlungen verweigert. Die Indikationen für diese regionale Chemo seien jetzt mit den Krankenkassen abgestimmt worden, heißt es. Man habe sich jetzt dahingehend geeinigt, dass die Therapie von Tumoren der Leber auch weiterhin finanziert werde.

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