Der Rückblick auf die vielfältigen Aktivitäten des Vereins, Neuwahlen und der Ausblick auf die Botenlauben-Festspiele 2012 standen im Mittelpunkt der Jahresversammlung des Heimatvereins Botenlauben Reiterswiesen. Fünf Mitglieder – Gerhard Karg, Letizia und Josef Schmitt, Annette Voll und Nicole Wolf– wurden laut Pressemitteilung für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt und mit Ewald Kiesel hat der Botenlaubenverein jetzt ein zweites Ehrenmitglied.
„Die Geschichte des Dorfes und der Burg auf vielfältige Weise erlebbar zu machen“, so umriss der Vorsitzende Werner Vogel die Zielsetzungen des Vereins. Fränkisch zu tanzen und so die überlieferte „Reitsch'wieser“ Tracht zu erhalten, sei ein ebenso lohnenswertes Ziel wie die lebendige Mittelalterdarstellung auf Botenlauben, die dafür sorgt, dass die Burg im Blickfeld der Öffentlichkeit bleibt und so nicht verfällt. Dazu gehört auch das Museum Heimatstube im alten Rathaus, die Pflege der Elisabethkapelle und der Wanderwege der „Reitsch‘wieser Runde“.
Vogels Stellvertreter Ludwig Metz berichtete vom Dorffest im Rathausgarten, vom mittelalterlichen Lagerleben am Bodensee und von der Unterstützung der Mission in Peru durch Oster- und Weihnachtsbasare der fleißigen Heimatvereinsfrauen.
Thomas Renninger, Leiter der Tanzgruppe freute sich über die ungebrochene dörfliche Tradition am Ostersonntag mit Tanz um den geschmückten Osterbaum- und Brunnen und die weiteren Auftritte der Tanzgruppe. Für das „Ritanswiser Burgtheater“ erinnerte Ingeborg Willerding an die Hans-Sachs Stücke, die beim Dorffest und im Forum Frankenland aufgeführt wurden.
Nach den Ehrungen würdigte Vogel das Gründungsmitglied Ewald Kiesel als tragende Säule des Vereins. Kiesel sei ein Vorbild an Tatkraft und Zuverlässigkeit. „Ewald, du bist nicht nur unermüdlicher Helfer und oberster Traktorfahrer beim Burgfestaufbau, du organisierst auch die Ritanswiser Fronbauern auf der Burg, verkörperst glaubwürdig bäuerliches Leben und bist als Zeitzeuge eine gesuchte Quelle für Geschichten aus Alt-Reiterswiesen. Das wird mit Deinem Namen verbunden bleiben“.
Schatzmeisterin Patricia Schodorf konnte vom soliden Fundament berichten, auf dem der Verein stehe. Bei der Wahl erhielt der bisherige Vorstand das Vertrauen. Er besteht weiterhin aus Vorsitzendem Werner Vogel, Stellvertreter Ludwig Metz, Schatzmeisterin Patricia Schodorf, Schriftführerin Tanja Schaeffer, Beisitzer Christine Herbert, Manfred Keller und Kerstin Sterker.
Neuausrichtung der Festspiele
Das neue Motto der Festspiele „Anno 1220“ weist auf die Rückkehr des Kreuzfahrers Graf Otto aus dem Heiligen Land hin, der mit seiner Gemahlin Beatrix orientalische Lebensart und Kultur nach Franken bringt und Botenlauben zu einem kunstsinnigen Hof ausbaut. Dabei setzt der Heimatverein weiter auf die stimmungsvolle Kulisse der Burgruine und das vielfältige Lagerleben im oberen Burghof. Auch das Freilichtspiel „Der Vogt von Botenlauben“ auf der Naturbühne und das nächtliche Feuertheater auf der Zinne werden nur wenig verändert.
Tanz, Ritterkämpfe, Tafelrunde, der neue Minnesängerwettstreit und erstmalig ein Solokonzert mit den Minneliedern des Otto von Botenlauben sollen am Sonntag die Besucher in Bann ziehen. Mit Knud Seckel aus Alsbach wurde ein ausgewiesener Mittelalterkenner und exzellenter Musiker als künstlerischer Leiter für die Festspiele verpflichtet. Er wird auch die Rolle des Grafen Otto spielen.
Die Botenlauben-Festspiele auf ansprechendem Niveau zu etablieren, eine überzeugende Darstellung zu gewährleisten und gleichzeitig den enormen organisatorischen Aufwand zu schultern, sei eine herausfordernde Aufgabe, beschloss der Vorsitzende seinen Bericht vom Stand der Vorbereitungen für das Burgfest. Er warb um breite Unterstützung und betonte, der Verein sei offen für alle, die bei dem Projekt „Anno 1220“ mitwirken möchten.