Nach einem Jahr Vorbereitung, internen Gesprächen, einem Aufruf an die Mitglieder, einer gescheiterten Wahl und erneuten Gesprächen ist die Personalkrise beim TV/DJK abgewendet. Der Verein hat einen neuen Vorstand. In einer außerordentlichen Delegiertenversammlung konnten alle freien Posten neue besetzt werden.
"Ihr habt eine riesige Last von mir genommen", sagte Claudia Weimer, als die neuen Vorstandsmitglieder nach der erfolgreichen Wahl an den Tischen in Front der Delegierten Platz genommen hatten. Weimer ist eine von sieben Vorstandsmitgliedern, die alle aus ganz individuellen Gründen die Hauptverantwortung im Verein abgeben wollten. Sie gehörte außerdem dem Wahlvorbereitungsteam an, das schon im vergangenen Jahr die Rekrutierung von Nachfolgern gestartet hatte - zunächst ohne Erfolg.
Denn in der Delegiertenversammlung Anfang Mai blieben die Posten unbesetzt. So folgten weitere vereinsinterne Gespräche. Zur außerordentlichen Delegiertenversammlung lag nun im Gegensatz zur Versammlung im Mai eine Kandidatenliste vor. Zu verdanken war das insbesondere der Unterstützung der Abteilungen.
"Wir haben uns schon früh positioniert, dass wir uns der Verantwortung stellen werden", erklärte Matthias Benner für die Volleyballabteilung. Die Volleyballabteilung wolle im Hauptverein beheimatet sein. Benner sagte: "Uns allen war es wichtig, dass es den Hauptverein in Zukunft weiter gibt." Denn wäre eine erneute Wahl gescheitert, wäre der TV/DJK womöglich auseinandergebrochen. Die größeren Abteilungen hätten sich verselbstständigt, um weiter bestehen zu können.
So ist Benner neben seiner Funktion als Abteilungsleiter bei den Volleyballern nun einer der vier gleichberechtigten Vorsitzenden des TV/DJK geworden. Innerhalb der vierköpfigen Führungsriege übernimmt er die Sprecherfunktion. Als weitere Vorstandsmitglieder wurden Heidrun Wahler, Willy Willeke und Reinhard Schaupp gewählt. Dem Vorstand gehören damit auch Personen an, die bisher nicht im engeren Verantwortungskreis des TV/DJK standen: Willeke, der schon mehrere Jahrzehnte in Hammelburg lebt, ist erst seit drei Wochen Mitglied. Nach einem längeren Lebensabschnitt in München ist Susanne Möldner erst im Frühjahr aus München zurückgekehrt. Sie ist nun die neue Schatzmeisterin des TV/DJK.
Die Bedeutung des Vereins für die Stadt - der TV/DJK ist mit rund 2400 Mitgliedern der größte Verein im Landkreis Bad Kissingen - hat alle dazu bewogen, eine der Führungsaufgaben zu übernehmen. "Ich möchte dem Verein zurückgeben, was er mir gegeben hat", sagte Angelika Silberbach. Sie ist künftig Referentin für die Öffentlichkeitsarbeit. Annette Hannawacker wurde Sportwartin.
Bereits seit der Delegiertenversammlung im Mai stand Antonia Hannawacker als Jugendleiterin fest. Damals war außerdem Geschäftsführerin Elisabeth Frank bestätigt worden. Mit Carmen Haberland konnte jetzt auch noch der fehlende zehnte Beisitzerposten besetzt werden.
Schaupp erklärte, was sich der neue Vorstand vorgenommen hat. Demnach soll der Hallenneubau noch einmal zur Diskussion gestellt werden. "Wenn wir Verantwortung übernehmen, wollen wir das selbstbestimmt machen", sagte Schaupp. Er deutete an, dass künftig mehr Aufgaben auf die Hauptamtlichen verlagert werden könnten. Dafür und für den Kapitaldienst für die neue Halle werden laut Schaupp die Mitgliedsbeiträge überprüft werden müssen. Eine mögliche Erhöhung solle aber sozial ausgewogen passieren, "um keinen zu verlieren".
Bei all den Aufgaben, die anstehen, insbesondere beim Hallenneubau, will der neue Vorstand die Erfahrung der nun scheidenden Vorstandsmitglieder nutzen. Es sei ein Modus gefunden, wie der Übergang stattfinden soll, sagte Schaupp.