Jim Baumann ist Rechtsanwalt, seine Frau Patty Fernsehjournalistin. Gemeinsam mit ihrer Tochter Sophie waren sie nach Untererthal gereist. Cornelia Binder und . . . Mence begleiteten die Gäste an den Platz der ehemaligen Synagoge in Untererthal, die sich direkt gegenüber dem landwirtschaftlichen Anwesen der Baumanns befand. Auch auf den zwei Kriegsdenkmälern in Untererthal fanden sie die Namen ihrer Familie.
Jim Baumann erzählte, dass sein Vater als siebenjähriges Kind über ein Jahr lang jeden Tag zu Fuß zur Synagoge nach Hammelburg gelaufen sei. Dort habe er den „Kaddish“ für seinen 1914 gefallenen Vater gesagt. Sein Großvater Juda Baumann habe ihn jedes Mal begleitet, denn zu diesem Zeitpunkt habe es nicht die erforderlichen zehn Männer (Minjan) gegeben, um in der Synagoge zu beten.
Nach einem kurzen Spaziergang um den Büchelberg mit Blick auf Untererthal und Hammelburg führten Binder und Mence die Gäste aus Übersee weiter zum jüdischen Friedhof nach Pfaffenhausen. Jim und Patty Baumann waren begeistert von der schönen Landschaft und können nicht verstehen, wie in diesem Land der Holocaust überhaupt möglich war.
Zwei Tage weilten die Baumanns in Untererthal. Bevor sie wieder zurückflogen, kauften sie sich „das gute Brot“ vom Bäcker in Untererthal, dessen Ruf über Generationen bis nach New York reicht. Auch die 13-jährige Sophie zeigte großes Interesse an den Geschehnissen der Vergangenheit. Wie ihre Altersgenossen überall auf der Welt fiebert sie allerdings mehr der Herausgabe des neuen Harry-Potter-Bands entgegen.