Vor gut einem Jahr ging die Botschaft, ein Berliner mit Wurzeln in Bad Kissingen wolle für die CSU als Kandidat für die OB-Wahl 2014 antreten, schon einmal durch die Stadt. Damals schenkten viele dem Gerücht noch keinen Glauben. Jetzt ist die Botschaft wieder da. Und diesmal ist sie mehr als ein Gerücht. Prof. Nikolaus Fuchs ist der Favorit des CSU-Vorstands. Am Montagabend stellte er sich bei einer Mitgliederversammlung vor.
Förmlich nominiert werden muss der OB-Kandidat der Kissinger CSU von den Delegierten der beteiligten Ortsverbände. Terminiert ist die dafür nötige Stadtversammlung erst für nächstes Jahr. Theoretisch können bis dahin zwar weitere Bewerber hinzu kommen. Fuchs bringt aber mit einer Empfehlung des Vorstands im Rücken sehr gute Voraussetzungen mit, das Vertrauen der Mitglieder zu gewinnen.
Diese Empfehlung brachte Ortsvorsitzender Steffen Hörtler am Montagabend bei der vorweihnachtlichen Mitgliederversammlung deutlich zum Ausdruck. Fuchs habe das volle Vertrauen der gesamten Vorstandschaft aller CSU-Ortsverbände in der Stadt, sagte er da.
Wirtschaftskompetenz
Fuchs ist nach eigenen Angaben 1955 in Würzburg geboren und kam 1958 nach Bad Kissingen. Ausbildung, Wirtschaftsstudium, Promotion und Beruf brachten ihn bereits vor Jahren nach Berlin. Aktuell ist er geschäftsführender Gesellschafter der Lexington Consulting GmbH, einer 1998 von ihm mitgegründeten Management-Beratung. Die Verbindung nach Bad Kissingen habe er dennoch stets gepflegt, berichtete der knapp 58-Jährige. Im Grunde habe er die Kurstadt nie verlassen. Zudem habe er erst kürzlich in der Altstadt ein Haus gekauft.
Politisch stellte sich Fuchs den CSU-Mitgliedern nur kurz vor. Bad Kissingen brauche Wirtschaftskompetenz, sagte er. Bisher sei die aus seiner Sicht im Rathaus zu wenig vertreten.
Zu ihrem Favoriten erkoren haben die Vorstände Fuchs aus einer ganzen Reihe von Anwärtern, erklärte Hörtler. Über welche Namen und mit wem da gesprochen worden ist, verriet er nicht. Doch Personen, die man von ihren gegenwärtigen Positionen her normalerweise ebenfalls zum Kreis der Geeigneten zählen müsste, haben bereits abgewunken. Hörtler selbst tritt nicht an. Er sieht sich beruflich als Leiter des Heiligenhofs zu stark gebunden.
Und Klaudia Schick, die Fraktionsvorsitzende der CSU im Stadtrat, zieht sich mit Ablauf der aktuellen Amtsperiode des Stadtrats ganz aus der aktiven Kommunalpolitik zurück. Ehrenamt und Politik lebten vom Wechsel, begründete sie ihren Entschluss am Montag auf Anfrage. Zwölf Jahre Politik seien genug.