Dieser Schritt kommt einigermaßen überraschend: Der Kissinger Stadtrat hat am Mittwochabend in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen, für „den engeren Rosengarten“ das „Großvorhaben Generalinstandsetzung, Umbau und Modernisierung“ anzugehen. Die geplanten Veränderungen an einem der beliebtesten Postkartenmotive de Stadt gehen damit weit über die bisherigen Beschlüsse hinaus.
Wie das Rathaus am Donnerstag weiter mitteilte, soll mit der Neugestaltung der „historisch einmalige Rosengarten auf den Stand der Zeit gebracht und für die Zukunft zu einer dauerhaften touristischen Attraktion ausgebaut“ werden. Die voraussichtlichen Kosten für das neue Projekt gibt die Stadt in ihrer Mitteilung mit 2,76 Millionen Euro an.
Kosten knapp 2,8 Millionen Euro
Überraschend an dem Vorgang ist, dass die Stadt ohne irgendwelche Vorankündigung einen großen Schritt über die bisherige Beschlusslage hinausgeht. Bekanntlich muss der Springbrunnen im Rosengarten erneuert werden. Dass die Wahl dabei, trotz angespannter Haushaltslage auf die 1,4 Millionen Euro teure Variante eines Erlebnisbrunnens fiel, hat vielen Kissingern bereits missfallen. Jetzt kommen weitere Ausgaben hinzu. Das ist vermutlich nur mit der Aussicht auf besondere Förderung zu erklären.
In der Mitteilung der Stadt heißt es dazu, der Erlebnisbrunnen stelle „ein Alleinstellungsmerkmal für Bad Kissingen dar“. Mit der geplanten Ausstattung werde die Anlage „ziu einem audiovisuellen Erlebnis“ für Bürger und vor allem Gäste Bad Kissingens. Wesentliche Grundlage der Finanzierung sei die Förderung des Projekts „als touristische Infrastruktureinrichtung“.
Im Zuge der Entwurfsplanung habe sich allerdings gezeigt, das Projekt werde größer als zunächst gedacht. Nicht nur Wege müssten neu gebaut werden, auch „gärtnerische Anlagen“ sowie „einige technische Einrichtungen“. Ein wesentlicher Aspekt sei die Barrierefreiheit. Die sei nicht nur Fördervoraussetzung für das Vorhaben, „sondern auch ein dauerhaftes Ziel der Stadt.“ Als weitere Anliegen nennt das Rathaus „wirtschaftlicheren Unterhalt und Hochwassersicherheit“.
Grundsätzliches Ja zur Förderung
Bei der Überarbeitung des Projekts seien Fachleute der Regierung von Unterfranken der Stadt bereits beratend zur Seite gestanden, schreibt das Rathaus. Die Regierung von Unterfranken habe die Förderung des Projekts auch bereits „grundsätzlich bejaht“.
Der Stadtrat habe am Mittwochabend entschieden, „die Generalinstandsetzung anzugehen“, heißt es in der Mitteilung des Rathauses. Voraussetzung sei allerdings ein Zuschuss des Freistaats, „der die Stadt in die Lage versetzt, dieses Projekt zu finanzieren“. Ob im Vorfeld Pro und Contra abgewogen wurden, war nicht zu erfahren. Auch nicht, wie die Entscheidung genau zustande kam, einstimmig, mit großer oder nur mit knapper Mehrheit.
Warum Vorbereitung und Entscheidung nichtöffentlich abliefen, erklärte die Mitteilung vom Donnerstagnachmittag nicht. Auf Nachfrage sagte Thomas Hack, der Pressesprecher des Rathauses, nur: Grund der Nichtöffentlichkeit sei die Abstimmung mit den Förderbehörden.