(lip) Das neue Bildungsangebot läuft zwar unter dem Titel „Seniorenuniversität Bad Kissingen“. Doch jeder Bildungshungrige, egal wie alt er ist, darf sich von diesem Angebot angesprochen fühlen. Das betonten die „Realisierer“ dieses Projektes – Kulturreferat der Stadt, Universität Würzburg und Sparkasse Bad Kissingen, beim Pressegespräch am Donnerstag.
Die Stadt habe sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Universität Würzburg nach Bad Kissingen zu holen, sagte Oberbürgermeister Kay Blankenburg bei der Vorstellung dieses neuen Projektes. Von seinem Vater wisse er um offene Bildungswünsche, denn der habe sich nach der Pensionierung an der Uni Bamberg eingeschrieben.
Großen Zuspruch gerade von Älteren habe auch die Uni Würzburg, weiß Wolfgang Riedel aus seiner Dozententätigkeit. Und die besuchen sogar reguläre Veranstaltungen. Sie wollen die späten Sehnsüchte nach dem, was man schon lange machen wollte, stillen. Dafür, so Riedel, fahren manche bis zu 100 Kilometer in die Bischofsstadt.
Bei ihm, dem Hauptamtlichen Vizepräsidenten, laufen die Fäden der Seniorenuniversität Bad Kissingen zusammen. Der studierte Germanist wird aber auch selbst ans Pult treten und im März den Zuhörern Thomas Mann, seinen Zauberberg und andere Werke des großen deutschen Schriftstellers nahe bringen.
Den Anfang macht am 22. Februar der Historiker Stefan Petersen. Er liest über die Entstehung des Deutschen Reiches. Dabei spannt er einen Bogen von der Herrschaft Karls des Großen bis zur Kaiserkrönung Ottos des Großen im Jahre 962.
Ein weiterer Bereich ist die Kunst. Josef Kern stellt im September die Plastik des 20. Jahrhunderts vor. Die Vorlesung bietet einen Querschnitt durch die Bildhauerkunst, ausgehend von Auguste Rodin, dem „Vater der modernen Plastik“, über Ernst Barlach bis hin zu Joseph Beuys.
Im Oktober geht es um jüdische Geschichte im Mittelalter bis zur Reformationszeit unter besonderer Berücksichtigung von Unterfranken. Die fünfte Vorlesung beschäftigt sich mit dem Weihnachtsfest, seiner Geschichte und seinem Wandel.
Jeder Vorlesungszyklus umfasst drei Vorträge. Die Programmhefte liegen aus. Die darin enthaltenen Literaturhinweise machen sogar eine Vorbereitung möglich. Diskussionen mit dem Dozenten seien immer möglich, betonte Wolfgang Riedel.
Alle Vorträge finden im Sparkassen-Pavillon in der Von-Hessing-Straße von 16 bis 17.30 Uhr statt. Neben dem Raum stellt die Sparkasse auch finanzielle Mittel zur Verfügung, sagte Vorstandsvorsitzender Roland Friedrich. Für eine Fortsetzung der Seniorenuniversität Bad Kissingen sei man im Gespräch, so Kulturreferent Peter Weidisch.