Die „Kirmes“ hat in den Dörfern der Region einen hohen Stellenwert. Wird sie doch mit einem guten Essen, Trinken und in einigen Gemeinden sogar mit dem Kirchweihtanz verbunden. Eine alte Tradition ist – wie in Fuchsstadt – auch das „Göükerschlogn“. Doch muss - Gottlob - kein echter Hahn für diesen Brauch sein Leben lassen. Ein in die Erde eingegrabener Maßkrug symbolisiert den „Göüker“, den es mit einer Sechs-Meter- Stange und verbundenen Augen zu treffen gilt. Kein einfaches Unternehmen wenn man bedenkt, dass vom Bierkrug nur der Boden aus dem Erdreich schaut.
Seit zehn Jahren findet das Gögerschlagen auf dem Wiesengrundstück in der Industriestraße statt. Veranstalter dieser Kirchweih-Gaudi waren die Fuschter „Euls“. Titelverteidiger Arnulf Pfülb lief mit einem Gockel als Kopfbedeckung umher - eine Spende seines Bruders Hans-Jürgen. Der Gockel glich zwar eher einer samtgrünen (Bio)-Gans, aber das spielte keine Rolle. Mit Stolz erklärte der Träger: „Den hab‘ ich mit dem ersten Schlag getroffen. Das muss mir erstmal einer nachmachen“.
Schon am Morgen leiteten die Kirmes-Buben ihren Spaß mit einem Weißwurst-Frühstück ein. Dann begann der Zug durch die Gemeinde. Beim Bürgermeister und den Gemeinderäten wurden die gut gelaunte Schar vorstellig mit der Bitte um eine Spende.
Zurufe und Zielwasser
Danach ging es zur Industriestraße, wo schon zahlreiche Schaulustige warteten und natürlich „Chicken George“ mit seinen gegrillten Hähnchen nicht fehlen durfte. Jedem waren hier drei Versuche gestattet. Gockel-Kappe auf, Augen verbunden und die Stange in der Hand, versuchten die Kandidaten auf die Zurufe aus dem Publikum den Bierkrug zu treffen. Wer es noch nicht intus hatte, bekam auch ein Gläschen „Zielwasser“.
Matthias Wahler zerbrach mit dem zweiten Hieb den eingegrabenen Bierkrug. Damit enttrohnte er den Vorjahressieger Arnulf Pfülb und darf jetzt ein Jahr den Titel „Kirmesmeister“ nebst smaragdgrüner Hahn-Gans tragen. Ihm gebührte ein Kirmes-Essen – natürlich ein gegrilltes Hähnchen.