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HAMMELBURG: Stelldichein der Flugzeug-Oldtimer

HAMMELBURG

Stelldichein der Flugzeug-Oldtimer

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    Gemütlicher Bummel: Zwei Piper PA-18 im Formationsflug.FRANK LUFT
    Gemütlicher Bummel: Zwei Piper PA-18 im Formationsflug.FRANK LUFT Foto: Foto:

    Dutzende alte Piper erwartet die Flugsportgruppe Hammelburg zu ihrem Oldtimer-Fliegertreffen vom 24. bis 26. Juni. Die Flugsportgruppe Hammelburg beherbergt in ihrem Rundhangar zwei Piper PA-18 – beides noch sehr aktive alte Damen, trotz ihres Alters von knapp 60 Jahren.

    Christian Oeding von der Flugsportgruppe Hammelburg ist einer von denen, die den Reizen der PA-18 erlegen sind. Er hat schon einige Stunden mit ihr in der Luft verbracht. „Im Vergleich zu den modernen Flugzeugen ist das Fliegen mit der Piper anspruchsvoller“, berichtet er. „Zum Navigieren hat man nichts außer Magnetkompass, Karte und den eigenen Augen.“

    Auch fliegerisch sind die Herausforderungen höher. „Sie reagiert auf jeden Windhauch, und du bist ständig mit Händen und Füßen am Arbeiten“, berichtet Oeding. Das berühmte Popometer wird gebraucht, jenes Gespür für die Bewegung im dreidimensionalen Raum. Dennoch gilt die PA-18 als gutmütig, es sei nur schwer möglich, in einen kritischen Flugzustand zu geraten.

    Die Landung ist wegen des kleinen Fahrwerksrades am Heck wieder eine anspruchsvolle Aufgabe, bei der Seitenruder und Bremsen exakt dosiert werden müssen, sonst droht der in Fliegerkreisen berüchtigte Ringelpietz: Die Maschine dreht auf der Landebahn Kreise. Der Flug ist erst dann beendet, wenn man an der Abstellposition angelangt ist und der Propeller steht.

    Passagiere staunen über die beschichtete Baumwollbespannung von Tragflächen, Rumpf und Leitwerk. Nur Motorhaube und Vorderrumpf sind mit Aluminiumblech verkleidet. Darunter verbirgt sich ein luftgekühlter Vierzylinder-Boxer mit – je nach Modell – 90 bis 150 PS.

    Das Einsteigen erfordert Gelenkigkeit. Sitz man einmal drin, ist es sogar recht bequem und man hat eine tolle Rundumsicht. Die PA-18 ist nicht besonders schnell, und auf Sightseeing-Flughöhe bei einer Reisegeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern hat man die Chance, seinem Nachbarn beim Rasenmähen zuzuschauen. Pilot und Passagier sitzen hintereinander. Besonders reizvoll ist, dass keine Tragflächen den Blick nach unten behindern.

    Die Instrumentierung ist spartanisch: Ein altmodisch wirkendes Funkgerät im Cockpit ist das einzige Zugeständnis an das Elektronik-Zeitalter. Ein gläsernes Steigrohr gibt Auskunft über den Treibstoffvorrat. Dann sind da noch noch Geschwindigkeitsmesser, ein Variometer zur Anzeige von Steig- und Sinkgeschwindigkeit, eine „Libelle“, die den Kurvenflug verdeutlicht sowie der Magnetkompass.

    Zur Motorüberwachung dienen Drehzahlmesser und Anzeige von Öldruck- und Temperatur. Ein Abgasthermometer erleichtert die manuelle Einstellung des Benzin-/Luftgemisches.

    Die Piper mit dem Beinamen „Cub“ und „Super-Cub“ hat eine lange Geschichte. Die Urahnin hatte ihren Erstflug 1930 in Pennsylvania. Sie trug die Zusatzbezeichnung „Cub“, was so viel bedeutet wie Bärenjunges. In den 30ern war die Weiterentwicklung J-3C ein Verkaufsrenner, hauptsächlich durch den riesigen Bedarf der US-Luftwaffe an Ausbildungsflugzeugen. Im Kriegseinsatz verdienten weitere Varianten ihre Sporen.

    1949 erschien die Weiterentwicklung PA-18 mit Beinamen „Super-Cub“, die sich binnen Jahrzehnten den Ruf der Unverwüstlichkeit bei Buschfliegern und Streitkräften erwarb. Mit dem Oldtimertreffen feiert die Flugsportgruppe 50-jähriges Bestehen (wir berichten noch).

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