Hammelburg (PP) Auf aktuellen Probleme der Truppe ging Wolfgang Ostermeier, der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbands (Foto Pillich), beim ersten Standorttag der Organisation an der Infanterieschule ein. Reduzierung der Bundeswehr, Schließung von Standorten, Beförderungsstau, Fehl bei den Unteroffizieren oder knappe Haushaltsmittel gehörten genauso dazu wie die Unzufriedenheit der Soldaten und eine höhere Eingangsbesoldung.
"Es ist nichts mehr so wie früher" erläuterte der Oberstabsfeldwebel aD vor Offizieren und Unteroffizieren. "Viele der Soldaten und zivilen Mitarbeiter werden sich noch wundern", betonte er, denn noch stehen die meisten Veränderungen aus.
Auf Unverständnis stößt auch die Reduzierung der Wehrpflicht auf neun Monate, die bei Bedarf in drei Abschnitten (sechs Monate und drei Monate in bis zu zwei Abschnitten) abgeleistet werden. "Die Stimmung in der Truppe wird von Tag zu Tag miserabler", erklärte der stellvertretende Bundesvorsitzende.
Es sei zwar toll, Soldat zu sein. Aber die Rahmenbedingungen würden jeden Tag schlechter. Ein Gespräch mit dem stellvertretenden Schulkommandeur Oberst Winfried Rodde, eine Gesprächsrunde mit den Kompaniechefs und Kompaniefeldwebeln rundete das Programm ab, das mit einem Empfang für die Mitglieder des Bundeswehrverbandes endete.
Der Deutsche Bundeswehrverband vertritt die Interessen von rund 240 000 Mitgliedern. Die 1400 Mitglieder der Standortkameradschaft Hammelburg verteilen sich auf die Truppenkameradschaften der Infanterieschule und des Jägerlehrbataillon 353 sowie auf die Kameradschaft der Ehemaligen.