Testosteron und Muckis, Köpfchen und Charme: Das ist gefragt bei dem Wettbewerb, für den das Hamburger Magazin in seiner Juni-Ausgabe einen Echte-Kerle-Fahndungsaufruf gestartet hatte. 400 haben sich gemeldet, darunter auch Österreicher und Schweizer. „Die haben wir gleich aussortiert. Schließlich suchen wir Deutschlands Echtesten Kerl“, sagt Wolfgang Melcher, der den Wettbewerb vorbereitet.
Am Ende waren es 19 Männer zwischen 18 und 42, die von 16. bis 19. August in Bad Brückenau gegen Titelverteidiger Michael Klemz aus Nürnberg antreten. Klemz besiegte 2004 in Brückenau die Konkurrenz. Damals fand der Wettkampf zum ersten Mal in der Rhön statt – davor stets in Bad Wildungen bei Kassel. „Bad Brückenau ist perfekt für unseren Wettbewerb“, sagt Melcher. Die landschaftlichen Bedingungen nennt er „ideal“, das Ambiente „sehr stilvoll“. Die 20 Titel-Anwärter werden im Staatsbad im Dorint nächtigen.
Auswahlkriterium für den Wettbewerb waren – neben dem Aussehen – originelle Antworten auf die Fragen, wer für sie in diesem Jahr der echteste Kerl ist und warum gerade sie den Titel erhalten sollten. Die Antworten reichten von „mein Bruder, der den Krebs besiegt hat, bis zu Henri Maske wegen seines Comebacks“, sagt Melcher. Einer will den Titel, weil er im Mai Hochzeit, Hausbau, Arbeit und Fußball auf die Reihe gekriegt hat – und weil er Mut bewies beim Heiratsantrag.
Mut beim Heiratsantrag
In 20 Einzeldisziplinen werden an dem langen August-Wochenende sportliches Können, Kraft, Schnelligkeit, aber auch Köpfchen und – ganz wichtig, denn das entscheiden 20 Frauen – Charme abgeklopft. „Wir suchen einen echten Sportskerl und Gentleman“, sagt Melcher. Das heißt: Bei einem Galadinner müssen die Kerle der unbekannten Tischdame beweisen, dass sie mehr drauf haben als Sprüche klopfen und Muskeln spielen lassen. Bei der Frauensuche hat das Dorint mitgeholfen, „die bringen wir nicht alle aus Hamburg mit“. Außerdem soll der Spaß nicht zu kurz kommen: „Nur Kämpfertypen brauchen wir nicht“.
Zu den Disziplinen selbst verrät Melcher noch nichts. 2004 mussten die Kerle Baumstämme schleppen, Bogenschießen und Kochen. Der Wettbewerb wird sich vorrangig im und um das Staatsbad abspielen, es wird viele Teamaufgaben geben. „Am Ende sind die 20 aus allen Ecken Deutschlands dickste Freunde“, weiß Melcher inzwischen aus Erfahrung.
Bleibt die Frage, warum die Zeitschrift den Echtesten Kerl überhaupt sucht. „Wir wollen die Werte erlebbar machen, die unser Magazin propagiert“. Und damit müssen sich die Teilnehmer schon identifizieren: Zu gewinnen gibt's nämlich nichts. Naja, eine kleine Reise für zwei und einen Pokal fürs Regal.