Ein Protokoll von der Gründungsversammlung gibt es nicht, lediglich ein Schriftstück, das mit dem Datum 22. Juni 1953 versehen ist. Diesen Tag betrachtet das THW als seinen Gründungstag.
Die eigentlichen Anfängen gehen auf das Jahr 1950 zurück. Im Auftrag des damaligen Innenministers, Dr. Gustav Heinemann, wurde mit der Aufstellung einer freiwilligen technischen Hilfsorganisation bundesweit begonnen. Sehr schnell entwickelte sich daraus eine weltweit anerkannte humanitäre Organisation.
Der erste Auslandseinsatz des damals noch unbekannten THW's war 1953 in den Niederlanden anlässlich einer verheerenden Sturmflut. Ende 1953 war die Anzahl der Helfer sprunghaft auf 27 000 gestiegen, heute sind mehr als 60 000 Helferinnen und Helfer bei Bedarf im Einsatz.
Die Gründung des Kissinger Ortsverbandes war nicht einfach, zumal Raumprobleme den Fortgang erschwerten. Die erste Unterkunft war bis 1961 in der alten Bauhofbaracke in der Salinenstraße 5. Durch den Neubau des Feuerwehrgerätehauses musste das THW in die Maxstraße 6 ausweichen. 1963 wurde der Standort wiederum verlagert, und zwar in den städtischen Bauhof, bis 1981.
Doch die Unterkunft war viel zu klein, Ausstattung und Gerät lagerten in Kisten, die Einsatzfahrzeuge befanden sich beim Ortsverband Haßfurt, später in Maßbach. So war dann die eigene Unterkunft in der Waldsiedlung Rottershausen, einem ehemaligen Wehrmachstbau und einer Munitionslagerstätte aus dem zweiten Weltkrieg, ein wichtiger Meilenstein für das THW. 1984 war das Gebäude fertig.
In diesem Jahr wurde zum Zweck der Förderung des THW der Verein der "Helfer und Förderer des THW Bad Kissingen e.V." gegründet. Durch Beiträge und Spenden konnte der Ortsverband mit Ausstattungsgegenständen unterstützt werden.
Doch nicht nur die Ausstattung der Einheiten wurde ständig ergänzt und erneuert, wichtig waren auch Anlagen für ein realitätsgetreues Üben der Mitglieder. So wurden beispielsweise Übungen im Kaskadental (1981), Ausbildungen auf dem Wasser und eine Großübung in Bonnland (2002) durchgeführt. 1987 bewiesen die Mitglieder des Ortsverbandes ihr gutes Wissen und Können, als sie nämlich als Sieger von Unterfranken beim Landeswettkampf den vierten Platz belegten.
Aber das THW musste natürlich auch zu Ernstfällen ausrücken. So im Juni 2001, als ein Fahrzeug der amerikanischen Streitkräfte von einem Waldweg abkam und auf ein Wohngebiet zu stürzen drohte. Auch die Flutkatastrophen forderten von den Helfern ihren Tribut, nicht nur vor der eigenen Haustür, sondern auch in Dessau wurden sie eingesetzt.
Im Jahre 1997 kam ein weiteres Aufgabengebiet für den Kissinger Ortsverband hinzu: Bereitschaftsdienste auf der Autobahn, anfangs mit Schweinfurt, seit 1998 in eigener Regie.
So hat nach 50 Jahren der THW-Ortsverband Bad Kissingen mit Helmut Rink an der Spitze allen Grund zum Feiern, und das tut er am Freitag, 9. Mai, mit einem Festakt im Tattersall ab 19 Uhr. Nach der Festrede des Schirmherrn, Landrat Thomas Bold, und Ansprachen wird die Chronik des Ortsverbandes vorgestellt. Am Sonntag, 11. Mai, lädt das THW zu sich in die Waldsiedlung Rottershausen ein. Ab 10 Uhr ist Gottesdienst mit Fahrzeugsegnung, Ausstellungen, Vorführungen und Festbetrieb angesagt.