Harte Zeiten haben 19 Teilnehmer des Einzelkämpfer-Lehrgangs I hinter sich, die am Donnerstag das Einzelkämpferemblem und die Urkunde als Lohn für ihre Mühen vom Kommandeur der Infanterieschule, Brigadegeneral Gerd-Johannes Hagemann, entgegennahmen.
Vier Wochen lang wurden die 18 Männer und eine Frau „bewusst an ihre physischen und psychischen Grenzen gebracht“, so der Chef der ausbildenden IX. Inspektion, Oberstleutnant Simon Leidner bei der Ehrung vor dem Stein der Infanterie. Denn „Willensstärke, Ausdauer, Selbstüberwindung und Selbstdisziplin sind die Grundlagen der Ausbildung, die sie dazu befähigen auch in schwierigem Gelände, bei jedem Wetter und nahezu in jeder Situation mental und körperlich zu bestehen“, fügte er hinzu.„Jetzt gilt es, die erlernten Fähigkeiten umzusetzen. Tragen sie ihr Einzelkämpfer-Emblem mit Stolz aber ruhen sie sich nicht darauf aus“, empfahl der Inspektionschef.
Schulkommandeur Hagemann lobte die Mühe, die sich die Verantwortlichen im Vorfeld des Lehrgangs gegeben hatten. Sein Dank galt der IX. Inspektion unter Führung von Oberstleutnant Leidner. „Wir wollten sie an ihre Grenzen bringen“, räumte Hagemann mit seinen Glückwünschen an die Absolventen ein. „Helfen sie uns, die Bundeswehr zu professionalisieren – mit heißen Herzen, kühlen Verstand und Durchhaltevermögen“, riet der Schulkommandeur.
Die Härte der Ausbildung belegen die Zahlen. 54 Soldaten und Soldatinnen waren zu diesem Lehrgang am 20. August angetreten, 19 Teilnehmer bestanden ihn. Nahezu zwei Drittel der Teilnehmer musste aus gesundheitlichen, physischen oder psychischen Gründen aufgeben. „Im Durchschnitt kriegen wir 40 bis 45 Prozent durch“, informierte Leidner.
Der Einzelkämpferlehrgang hat an der Infanterieschule Hammelburg eine lange Tradition. Seit 2007 jedoch wurde er in Altenstadt abgehalten. Künftig findet er nun wieder auf dem Lagerberg statt.
Bester Teilnehmer des Lehrgangs war Feldwebel Dominik Lautschner, den Brigadegeneral Hagemann besonders belobigte. Auch der einzigen Frau, die diese Ausbildung bestand, die französische Leutnantin Aude Martinez sprach der Schulkommandeur seine Anerkennung aus. Die junge Soldatin studiert derzeit an der Bundeswehruniversität in München und nutzte die Zeit, um die Einzelkämpferausbildung in Hammelburg zu absolvieren.