(lies/dübi) Major a. D. Abraham Baum, der Führer des nach ihm benannten legendären Kommandounternehmens Hammelburg, ist am Sonntag in seiner Heimat in Lousiana/USA im Alter von 91 Jahren gestorben.
Das Kommandounternehmen, die sogenannte Hammelburg Raid, gilt als eine der waghalsigsten Aktionen des Zweiten Weltkriegs: Gegen Ende des Kriegs im März 1945 sollte von Aschaffenburg aus eine motorisierte US-Einheit von 314 Mann das Gefangenenlager Hammelburg befreien; es endete jedoch in einem Desaster.
Rund 300 Soldaten starben, außerdem verlor die US-Armee 57 Panzer und diverse Fahrzeuge. Nur sieben Mann konnten sich durch die Frontlinie zurückkämpfen.
2005 fuhr Baum in einem deutschen Konvoi mit rund 50 Teilnehmern nochmals die Strecke ab. Damals stand er auch Geschichtsinteressenten an der Birkenalle bei Hammelburg Rede und Antwort. Dort war sein Verband von der Wehrmacht beschossen worden, bevor er Richtung Lager fuhr.
Vereinzelt waren bei dem Rückblick Autogramme gefragt. Der Hammelburger Arthur Hurrlein, der als Jugendlicher das Anrücken der Truppen und Feuergefechte beobachtet hatte, schilderte seine Eindrücke.
Immer wieder war es entlang der Strecke zu rührenden Begegnungen unter den Gegnern von einst gekommen. Unterstützt wurde das Vorhaben von deutschen Freunden, den Mitgliedern der Arbeitsgruppe Task Force Baum.
Über das Kommandounternehmen erschien 2006 im Verlag Hofmann das Buch „Alarm! Die Panzerspitze kommt“ von Peter Domes und Martin Heinlein. Abe Baum wird mit allen militärischen Ehren auf dem Nationalfriedhof Arlington beigesetzt.