Rhüekrocke (Rhönkrähen) welle ned hem, und die fünnefhunned Besucher vom Konzerd in Eudöff wollte a nid aus die Hall naus, weil die Schoppehauer gschbield höm.
Der Beifall tobte von der ersten Minute an. Horst Manninger an der Gitarre und Walter Graf mit selbstgebauter Mandoline freuten sich sichtlich über diesen Empfang.
Gell, da mergt mer halt gleich, wie steuf des richtiche Hochdeutsch is und wallich fühlt mer sich gleich dehemm, wumer a red wie dehemm. Idendidät giddes. Echt!
Rektorin Ingeborg Parr betonte die Bedeutung des Dialekts für die Entwicklung von regionaler Zugehörigkeit. „Eine Untersuchung hat außerdem bewiesen, dass Kinder, die Dialekt sprechen, leichter Fremdsprachen lernen“, so die Rektorin. Als Ausdruck der kulturellen Vielfalt finde der Dialekt auch im Unterricht seinen Platz.
Wennse Fehler mache bein Schreibe, gids obber ken Dialektbonus, söücht die Regdorin, die übrigends aus Nämberch künnt und a äweng dialektelt. Innen Underricht gids ä poor Mundoadgedichtlich und in die Singheftlich a. Do is obber sou ä Konzert scho viel geiler, gell? (des hoad se jetzt obber ned gsocht)
Sogar die Jugendlichen sangen begeistert die Kult gewordenen Schoppenhauer-Lieder mit. Beispielsweise Friedolin, der die Welt durchreist hat: er war in Ünnerirdl, Klösterirdl, Öwwerdull und Eüwerdurf und Morscha und in Hammelburch in die Schdood. Oder das Lied vom Opabild. Vielleicht gefällt die Musik den Jugendlichen gerade deshalb, weil sich die meisten Lieder hart an der Grenze des Jugendfreien bewegen.
Obber nid waache die Erodig odder souwos, nee, des künnt ja gohned führ, sondern weil sou viel gsuffe würd. Und weils sou nadürlich und normal rühkünnt, grod durchn Dialegd. Ümmerzu würd gsuffe und vo die Liehbe singe die Bürschlich do douwe die Bühne nix! Debei wär des doch grod für die junge Läüd a ä Dehma!
Das Erraten mancher Dialektbegriffe war für viele ein Spaß. Die Krumbernsämmete oder die Züggelich oder das Wengerdegerenn – das Ohr denkt schneller als das Auge. Interessant auch die regionalen Sprachverschiebungen, so hat der Hammelburger Dialekt durch die äüw-Umlaute des eu eine Ähnlichkeit mit dem Sulzthaler Sprachklang.
Obber wos senn denn bidde äüwlfeiste Schuh?
Für die Originalität des Liedes „Bu welle unner Küh häüt ihr Hä hie ho“ hat Männix 1998 einen Sonderpreis beim Fränkischen Liedermacher-Wettbewerb erhalten. Seine erste Fremdsprache sei das Hochdeutsch gewesen, erzählt der bekennende Dialektler, der gerne auch ein Gedicht von Rainer Maria Rilke oder Gottfried August Bürger vertont. Einmal sei er gefragt worden, ob dieser Dialekt eine Sprachinsel sei. Ja, habe er gesagt, aber die Fähre fährt jeden Dooch.