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BAD KISSINGEN: Wie Wasservögel im Winter überleben

BAD KISSINGEN

Wie Wasservögel im Winter überleben

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    Kaum etwas zu holen: Ein Entenmännchen durchsucht den Schnee nach etwas Essbarem.
    Kaum etwas zu holen: Ein Entenmännchen durchsucht den Schnee nach etwas Essbarem. Foto: Foto: Siegfried Farkas

    Zwar scheint draußen ab und zu wieder die Sonne, aber es war diesen Winter nicht immer so angenehm. Das machte besonders den Wasservögeln zu schaffen. Während der Mensch Schnee und bittere Kälte meist nur als Belästigung empfindet, geht es für die Vögel oft ums nackte Überleben. Schnee und Kälte machen den Tieren nichts aus, sagt Ulf Zeidler, der Kreisvorsitzende des Bund Naturschutz. Zugefrorene Gewässer seien viel eher ein Problem.

    Gegen die Kälte plustern die Tiere ihr Gefieder zur Wärmeisolierung auf, aber speziell der Eisvogel war in der Region in den vergangenen Wochen vom Eis betroffen. Das führt dazu, so Zeidler, dass der Bestand drastisch zurückgegangen sei. Die Tiere kämen schlichtweg einfach nicht mehr an die kleinen Fische im Wasser und verhungern.

    „Wir können den Eisvogel nicht füttern“, so beschreibt Zeidler das Dilemma, „er lässt sich nicht durch den Menschen füttern“. Dasselbe Schicksal drohe auch den Wasseramseln, die sich von Wasserinsekten unter der Wasseroberfläche ernähren. Dem drohenden Hungertod können sie nur entgehen, wenn sie das Glück haben, eine nicht zugefrorene Stelle zu finden, wo auch ihre Beute vorbei schwimmt.

    Das Problem des Hungertodes haben Schwäne und Enten weniger, weil sie das Fütterungsangebot des Menschen annehmen. In Bad Kissingen, so Schwanenvater Siegfried Wolf, sei die ganzjährige Fütterung durch Spaziergänger üblich. „Eigentlich ist das Füttern verboten“, berichtet Wolf, „aber viele halten sich nicht daran“. Durch übermäßige Fütterung kann unter Umständen die Saale mit Kot der Tiere verunreinigt werden.

    Theoretisch wären die Schwäne in der Lage, sich selbst mit Nahrung zu versorgen, erklärt Wolf. Aber dadurch dass sie das Füttern durch den Menschen gewohnt seien, sind sie bei der Futtersuche eher unbeholfen.

    Andere Wasservögel, wie der Graureiher, versuchen in ihrer Not auf die Felder auszuweichen, um dort Mäuse zu jagen, berichtet Ulf Zeidler. Zusätzlich gebe es „Wintergäste“ wie den Kormoran, der mit den heimischen Vögeln um die Nahrung konkurriert. Dabei gelte nach Charles Darwin generell das Recht des Stärkeren im Kampf ums Überleben.

    Im Frühjahr schließlich kämen dann überlebende Tiere aus anderen Regionen in die ausgedünnten Gebiete. Dabei füllen sich die Bestände nach einem harten Einschnitt wieder auf. „Das kann aber bis zu drei Jahre dauern“, sagt Zeidler.

    Jeder könne etwas dazu beitragen, dass die Vögel sich bei der Nahrungssuche leichter tun, indem man im heimischen Garten Meisenkugeln aufhängt oder beim Spaziergang die Nähe zu den Vögeln meidet, da die Tiere aufgeschreckt werden und wegfliegen. Zeidler erklärt das damit, dass die Energie, die sie dafür verschwenden, bei der Nahrungssuche fehlt. Deswegen ist es ratsam, dass auch Hunde an die Leine genommen werden.

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