Wie kleine Metzger sahen sie aus, die Kinder der Gruppe „Zwergenköche“ vom Thulbaer Kindergarten. Denn bevor sie die Arbeitsräume von Metzger Marko Baus betreten durften, mussten sie sich Schutzkleidung überziehen.
Der Besuch beim Metzger war ein Höhepunkt für die Kleinen. In der Wurstküche zeigte Baus ihnen die Maschinen zum Zerkleinern des Fleisches. Interessant war, wie die Wienerwürstchen aus der Abfüllmaschine kamen. Diese Maschine, die die Anzahl der Würstchen selbst zählt, hatte Metzgermeister Engelbert Sell vorher mit dem rosafarbenen Brät gefüllt. Danach kamen die dünnen Wiener in den Räucherschrank, wo sie erst durch den Rauch ihre goldgelbe Farbe bekommen.
Die Erzieherinnen Ines Löffler und Juliane Bahn hatten die Kinder gut auf den Besuch beim Metzger vorbereitet. Auf ihre Frage, welche Wurst hier noch gemacht wird, kam prompt die Antwort: „Die Blutwurst und andere gute Hausmacher Wurst.“
Metzger Baus informierte die Kinder auch über die strengen EU-Richtlinien und Qualitätskontrollen in seiner Metzgerei. Baus darf selbst schlachten, deshalb gelten in seinem Betrieb besonders hohe Qualitätsvorschriften.
Von der Vielzahl der Wurstsorten, die in der Metzgerei gefertigt werden, konnten sich die Kinder anschließend im Laden der Metzgerei überzeugen. Selbstverständlich durfte auch probiert werden. In den Kühlraum getraute sich nur der kleine Sebastian, der Sohn des Metzgermeisters. Auf die Frage, was er einmal lernen will, kam selbstverständlich als Antwort „Metzger“. Aber auch ein Leben als Bauer oder Fußballspieler könnte er sich vorstellen.
„Derzeit ist die Nachwuchssituation bei den Metzgern nicht rosig, nur wenige wollen den Metzgerberuf ergreifen“, weiß Metzgermeister Sell. In der Thulbaer Metzgerei ist für Nachwuchs jedoch gesorgt. Hier fängt am 1. August ein Lehrling seine Ausbildung an, informierte Juniorchef Baus.