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Wohnen auf Probe

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Wohnen auf Probe

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    Doch was viele Senioren nicht wissen: Auch im Landkreis kann man in Seniorenheimen Probewohnen. Dadurch wird die schwere Entscheidung, in welches Heim Oma oder Opa zieht, deutlich einfacher. Ältere Menschen können sich im Voraus ein Bild machen, welche Heime es gibt und was die Unterschiede sind.

    Das Parkwohnstift und der Rosenhof in Bad Kissingen bieten schon seit vielen Jahren die Möglichkeit zum Probewohnen an und die Leitungen haben nur Positives zu berichten. Zirka 250 Personen nutzen jährlich im Parkwohnstift das Angebot. Aus ganz Deutschland kämen die Interessenten, erzählt Elisabeth Zinnow, stellvertretende Heimleiterin, und diese blieben im Schnitt zwischen drei und sechs Tagen.

    Für 40 Euro bekommt man Übernachtung mit Frühstück. Bei einer Hausführung kann man das Parkwohnstift näher kennen lernen und sich mit Bewohnern, zwecks Erfahrungsaustausch, unterhalten. Auch in der Seniorenwohnanlage Rosenhof wird das Angebot seit gut drei Jahren regelmäßig genutzt. "Sehr viele Leute, die bei uns einziehen, haben wir schon beim Probewohnen kennen gelernt", so Margarete Blach, Direktorin des Rosenhofs.

    155 Euro für eine und 180 Euro für zwei Personen kosten drei Tage Schnupperwohnen, inklusive Frühstück, Mittagessen, Kaffee und Kuchen und Teilnahme an Hausveranstaltungen. Entschließt man sich innerhalb eines Jahres zum Einzug, wird ein Teil des Geldes zurückerstattet. In der Seniorenwohnanlage "Willy-Brandt-Haus" der Arbeiterwohlfahrt in Bad Brückenau kann man sich sogar kostenlos für ein Wochenende die Einrichtung anschauen. Getragen wird das Probewohnen mit Vollverpflegung durch Spenden. "Obwohl Probewohnen bei uns nichts kostet, haben in den vergangenen Jahren nur zwei Personen das Angebot genutzt", wundert sich Pflegedienstleiter Udo Holzheimer. Warum das allerdings so sei, könne er sich nicht erklären. Er hält das Probewohnen für ein sinnvolles Angebot.

    Im Dr.-Maria-Probst-Seniorenheim in Hammelburg nutzen bis zu 20 Personen im Jahr das Angebot. Die Kosten richten sich je nach Pflegestufe und liegen pro Tag zwischen 40 und 85 Euro. "Viele Senioren kommen zu uns in Kurzzeitpflege, was auch wie ein Probewohnen gewertet wird. Abgerechnet wird das dann über die Krankenkasse", berichtet Verwaltungsangestellte Daniela Rech. Im St.-Elisabeth-Seniorenheim in Kissingen, im Münnerstädter Juliusspital und im Seniorenzentrum St. Elisabeth in Münnerstadt wurde das Angebot des Probewohnens laut Auskunft der jeweiligen Pflegedienstleiter bisher nur mäßig genutzt. Grund ist sicher auch, dass das Angebot bisher wenig bekannt ist. Dabei sei ein "Hineinschnuppern" in die vielleicht zukünftige Wohnung gar nicht das Schlechteste, so Karola Back, Heimleiterin im Münnerstädter Juliusspital. Das generelle Interesse, sich Einrichtungen vorher genauer anschauen zu wollen, nehme aber zu, so Monika Müller, Heimleiterin im St. Elisabeth Seniorenzentrum Münnerstadt. "Wichtig ist das Probewohnen vor allem, um Vorurteile abzubauen. Viele Senioren haben eine komplett falsche Vorstellung vom Leben im Heim und sind nach dem Probewohnen positiv überrascht." Zirka 20 Personen nutzen hier jährlich das Probewohnangebot.

    Entscheidung nicht bereut

    Auch Elfriede Biel, die seit knapp zwei Wochen im Kissinger Rosenhof zu Hause ist, traf ihre Entscheidung nach einem Probewohnen. Die 85-jährige Bielefelderin hat nur wenige Angehörige, für sie war klar: "Irgendwann kann ich nicht mehr alleine wohnen." Kissingen kannte sie von Kurzurlauben. Im Dezember vergangenen Jahres wohnte sie dann für drei Tage im Rosenhof Probe. "Ich hatte noch andere Wohnheime zur Wahl", erzählt sie. "Aber hier hat es mir auf Anhieb so gut gefallen, dass ich alles andere sausen ließ."

    Allen älteren Menschen, die in einer ähnlichen Situation seien, könne sie das Probewohnen nur empfehlen. "Ich bin mit meiner Wahl sehr zufrieden", erzählt sie. "Vor allem, weil ich mir vorher schon alles genau angeschaut habe."

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