(ikr) Schloss Aschach ist eines der interessantesten Baudenkmäler der Region. Seine Geschichte reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück, als die Grafen von Henneberg die Burg errichteten. Die Würzburger Bischöfe bauten die im Bauernkrieg zerstörte Anlage wieder auf. 1874 kam das Schloss in den Besitz der Grafen von Luxburg. Heute bietet das Schloss des Bezirks Unterfranken dort in drei Museen Geschichte zum Anfassen für Groß und Klein an. Das spiegelt sich auch im Sommerprogramm wieder.
Zum Start der Museumssaison am 1. April haben sich die Initiatoren etwas Besonderes einfallen lassen. Louise Gräfin von Luxburg wird um 14 Uhr höchstselbst durchs Graf-Luxburg-Museum führen. Dazu wurde eigens ein gräfliches Gewand geschneidert, das Museumspädagogin Beatrice Rose-Ebel mit Würde zur Schau stellt (wir berichteten).
Um Osterbräuche in der Rhön geht's am Ostermontag, 5. April. Ab 15 Uhr führt Rose-Ebel Familien durchs Schloss. Später können die Kinder im Schlosspark Eier suchen. Im Volkskundemuseum werden am 15. April um 18 Uhr die verschiedenen Facetten des ländlichen Wohnens und Arbeitens in der Zeit von 1850 bis 1959 beleuchtet. Bei der Veranstaltung können die Besucher Butter herstellen und auf Kartoffelbrot verzehren. Trinkbecher und Teller bitte selbst mitbringen. Lustig wird's bestimmt am Sonntag, 25. April, im Schulmuseum, wenn Renate Kiesel für Kinder Schulunterricht hält, so wie es früher einmal gewesen sein mag. Meisterwerke aus der Kunstsammlung des Grafen Friedrich von Luxburg sind bei der Führung am 2. Mai zu bestaunen.
Am 6. Mai ab 19.30 Uhr kann man in der Schlossmühle die alte deutsche Schrift neu erlernen. Erst gibt's eine Führung durchs Schloss, bei der Schriften aus dem Luxburg-Archiv im Mittelpunkt stehen. Dann geht's an die Praxis: Schreiben in Sütterlin ist angesagt. Schulhefte mit Lineatur für die erste oder zweite Klasse und einen weichen Bleistift sollte jeder Museums-„Schüler“ dabei haben.
„Pendel, Rad und Glockenschlag“ ist die Sonntagsführung am 4. Juli um 15 Uhr überschrieben. Dabei werden ausgewählte Uhren im Graf-Luxburg-Museum näher unter die Lupe genommen. Zum Open Air im Schlosshof am 9. Juli ist SaaleMusicum eingeladen. Da gilt es sich rechtzeitig Karten zu sichern. Dasselbe gilt für den zweiten Open Air Abend am 24. Juli. „Arsen und Spitzenhäubchen“ heißt das Stück, welches das Theater der Disharmonie Schweinfurt ab 19 Uhr aufführt.
Seit Jahren wirken die Museumsverantwortlichen auch beim Ferienprogramm mit. Dieses Jahr ist am 4. August von 14 bis 16 Uhr wieder einmal „Waschen wie zu Großmutters Zeiten“ angesagt. Das schon traditionelle Spielfest findet am 8. August ab 14 Uhr statt. Und wer schon immer mal selbst Prinzessin auf einem echten Schloss sein wollte, hat dazu am 2. September ausgiebig Gelegenheit. Um 10 Uhr morgens sind alle kleinen Prinzessinnen der Umgebung eingeladen, in ihrer eigenen Verkleidung zum Empfang von Louise Prinzessin von Schönaich-Carolath zu erscheinen.
Am 12. September ist ein Klavierkonzert (Ralf und Margitta Fleischhammer) und am 19. September ein Schlosskonzert (Barbara Werner und Carlo Hilsdorf) mit Liedern aus Spanien, Italien und Frankreich angesagt. Am 2. Oktober geht's im Schloss um Bechstein-Märchen und am 10. Oktober führt Bauforscher Herbert May durch die Schlossanlage.
Daneben gibt es zahlreiche weitere Veranstaltungen, ein reichhaltiges Seminarangebot, sowie zwei Sonderausstellungen.
Öffnungszeiten täglich außer montags: 1. April bis 30. September 14 bis 18 und im Oktober 14 bis 17 Uhr; Infos: Tel. (0 97 08) 61 42; E-Mail: a.spaeth@bezirk-unterfranken.de; www.museen-schloss-aschach.de