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WÜRZBURG: Erinnerung an 2069 ermordete mainfränkische Juden

WÜRZBURG

Erinnerung an 2069 ermordete mainfränkische Juden

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    Gemeinschaftswerk: Rotraud Ries und Elmar Schwinger bei der Buchvorstellung im Shalom Europa in Würzburg.
    Gemeinschaftswerk: Rotraud Ries und Elmar Schwinger bei der Buchvorstellung im Shalom Europa in Würzburg. Foto: Foto: Theresa Müller

    Die Entstehungsgeschichte des Buches beginnt am 10. Mai 2011. Damals gingen in Würzburg über 3000 Menschen vom ehemaligen Platz'schen Garten zur Aumühle, wo sich einst der Güterbahnhof befand. Sie trugen in Erinnerung an die dritte und größte Deportation schwarze Schilder. Auf ihnen standen 852 Namen – stellvertretend für die jüdischen Mitbürger, die diesen Weg am 25. April 1942 gehen mussten. Es war ein Weg ohne Wiederkehr. Denn von der Aumühle aus fuhren an diesem Tag und an weiteren Transportterminen Züge in die Vernichtungslager im Osten.

    Nach dem „Weg der Erinnerung“ 2011 entstand die Idee, in einem Buch über alle acht Deportationen zu informieren. Von November 1941 bis zum Januar 1944 wurden insgesamt 2069 mainfränkische Juden von Würzburg und einmal von Kitzingen aus nach Riga-Jungfernhof, Izbica, Krasniczyn, Theresienstadt und Auschwitz-Birkenau verschleppt. Nur 60 Menschen haben den Holocaust überlebt.

    In einer Feierstunde im Jüdischen Gemeindezentrum Shalom Europa wurde das Buch mit dem Titel „Deportationen und Erinnerungsprozesse in Unterfranken und an den Zielorten der Transporte“ präsentiert (113 Seiten, Ergon Verlag, 12 Euro). Es ist der erste Band der Schriften des Johanna-Stahl-Zentrums für jüdische Geschichte und Kultur in Unterfranken. Herausgeber sind Rotraud Ries, die Leiterin des Johanna-Stahl-Zentrums, sowie der Historiker Elmar Schwinger aus Wiesenbronn (Lkr. Kitzingen).

    Elmar Schwinger fasst alle bekannten Informationen über jede der acht Deportationen zusammen. In einem weiteren Kapitel geht er auf die Gedenkkulturen an den Zielorten der Deportationen ein. Rotraud Ries beschreibt die Erinnerungskultur in Würzburg. Weitere Autoren gehen auf den Erinnerungsweg am 10. Mai 2011 ein sowie auf das Denkmal am Platz'schen Garten.

    An diesem Freitag, 24. April, findet in Erinnerung an die dritte Deportation vor 73 Jahren eine Gedenkstunde am ehemaligen Platz'schen Garten statt. Sie beginnt ab 13.30 Uhr am neuen Standort des Mahnmals am Friedrich-Ebert-Ring. Das Kunstwerk von Pater Meinrad Dufner musste wegen eines Bauprojekts um einige Meter versetzt werden.

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