Würzburg (epd) Seine Liebe gilt der Musik, und die Verbindung nach Würzburg pflegt er nur noch sporadisch: Am 26. September wird der frühere evangelische Dekan, Professor Martin Elze, 75 Jahre alt. "Seine theologische Brillanz, seine Menschlichkeit und seine Souveränität in Leitungsdingen sind vielen in guter Erinnerung geblieben", würdigt der jetzige Dekan Günter Breitenbach den Jubilar.
Von 1980 bis 1992 leitete Elze den Kirchenbezirk mit rund 60 000 Mitgliedern in 40 Gemeinden. Ausdrücklich verstand er sich auch als Gemeindepfarrer. Er legte Wert auf gute ökumenische Beziehungen und setzte sich für ein Arbeitslosenprojekt der Diakonie ein. Kritik nahm Elze in Kauf, als er für einen Würzburger Studentenpfarrer eintrat, der ein gleichgeschlechtliches Paar gesegnet hatte.
Seither hat er sich von kirchlichen Aufgaben weitgehend zurückgezogen, hält nur noch gelegentlich öffentliche Vorträge sowie Gottesdienste im Familien- und Freundeskreis. "Ich freue mich über die Zeit zum Lesen und Musik hören", so der Kirchenmann und Wissenschaftler.
Der gebürtige Rostocker kam als Jugendlicher nach Würzburg. Nach einer Schreinerlehre und dem nachgeholten Abitur studierte er Orientalistik und Theologie. Dem Vikariat in München folgte eine 20-jährige wissenschaftliche Tätigkeit. 1976 übernahm Elze die St. Matthäus-Gemeinde in Aschaffenburg, ehe er nach Würzburg wechselte. Seinen Ruhestand verbringt er mit seiner Frau im Schöllkrippener Ortsteil Vormwald (Lkr. Aschaffenburg).