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ASCHAFFENBURG: Schwangere Rebecca ist tot

ASCHAFFENBURG

Schwangere Rebecca ist tot

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    Großostheim bei Aschaffenburg.
    Großostheim bei Aschaffenburg. Foto: Manfred Schweidler
    Großostheim bei Aschaffenburg
    Großostheim bei Aschaffenburg Foto: Manfred Schweidler

    Zwei Bekannte sollen Rebecca und ihr ungeborenes Baby getötet haben Die kleine Lea wird nie das Licht der Welt erblicken. Das Ungeborene wurde mit seiner hochschwangeren Mutter Rebecca Wagner in Aschaffenburg getötet.

    Zwei Männer sind deshalb festgenommen worden. Was tagelang als Befürchtung im Raum stand, wurde am Samstagmorgen Gewissheit – in einem tristen Industriegebiet in Großostheim bei Aschaffenburg: Nach einem Tipp öffneten Polizeibeamte eine gut zugängliche Garage in einer stillen Nebenstraße. In dem öffentlich gut zugänglichen Versteck lag zwischen Eimern und Tapezierkram die weibliche Leiche, mit deren Fund Ermittler der Sonderkommission Rebecca seit dem Vorabend gerechnet hatten.

    Polizeibeamte sperrten den Fundort ab. Ein Bestattungsunternehmen brachte die Leiche – die einem nicht näher beschriebenen Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen sein soll - zur Rechtsmedizin. Indessen wurden zwei Männer von Kripo-Beamten intensiv vernommen, die mit ihrem Tod in Verbindung gebracht werden.

    Kripobeamte waren bereits hellhörig geworden, als am Mittwoch die näheren Umstände von Rebeccas Verschwinden bekannt geworden waren: Die 24Jährige hatte sonst immer zuverlässig ihren dreijährigen Sohn Dennis vom Kindergarten abgeholt. Doch am Mittwoch zwischen 15 und 16 Uhr kam sie nicht. Schon da erhärteten sich Vermutungen, dass die Hochschwangere nicht einfach aus einer Laune heraus verschwunden war, sondern ihr etwas zugestoßen sein dürfte – sonst hätte sie organsiert, dass jemand anders den Sohn aus dem Kindergarten holt.

    Von ihrem Stolz auf ihren Sohn zeugen ihre Bilder im sozialen Netzwerk Facebook. Sie hatte nach Angaben ihres Lebensgefährten am Mittwoch gerade mit einer Freundin telefoniert, als es an der Wohnungstür klingelte. Rebecca soll ihrer Freundin gesagt haben, wer an der Tür war – ein Mann, mit dem sie zuvor ein vertrautes Verhältnis gehabt haben soll, aber zuletzt heftig Streit gehabt hatte. Ob er einer der beiden Festgenommenen ist, wurde von Kripo und Staatsanwaltschaft bisher nicht bestätigt.

    Bei ihm handelt es sich nicht um ihren Lebensgefährten Benjamin K., der Rebecca eigenen Angaben zufolge am Mittwoch vermisst gemeldet hatte. Er war am Samstag auf freiem Fuß. „Ich habe Angst um sie“, hatte er Reportern versichert. “Ich habe ihren Sohn wie meinen geliebt. Auch für das ungeborene Kind hatten wir schon gemeinsam einen Namen ausgesucht.“

    Von Mittwochabend bis in die Nacht zum Freitag suchte ein Großaufgebot von Einsatzkräften insbesondere den Bereich um den Wohnort der Frau zu Fuß, zu Wasser und aus der Vogelperspektive ab. Am Donnerstag waren über 100 Einsatzkräfte mehrerer Polizeidienststellen, der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und des THW im Einsatz. Unter anderem wurden die sogenannten „Aschaff-Auen“ auch von einer Hundestaffel abgesucht und ein Regenwasserauffangbecken an der A 3 von Tauchern der Feuerwehr überprüft und von Spezialisten des THW abgepumpt.

    Parallel dazu gingen die Ermittler zahlreichen Hinweisen aus der Bevölkerung nach. Denn inzwischen wurde nach der jungen Frau mit Bild und vollem Namen über die Medien gesucht. Schließlich zeigte der hohe Fahndungsdruck Wirkung: „Am späten Freitagabend meldete sich ein Zeuge bei der Polizei und machte für den Fall entscheidende Angaben,“ sagt Pressesprecher Michael Zimmer vom Polizeipräsidium Unterfranken.

    Am frühen Samstagmorgen wurde dann zunächst ein 25-Jähriger aus dem Raum Aschaffenburg zuhause festgenommen. Wenige Zeit später wurde im Rahmen der polizeilichen Fahndung ein weiterer dringend Tatverdächtiger, ein 31-Jähriger, der ebenfalls aus dem Kreis Aschaffenburg stammt, festgenommen. Beide sollen mit Rebecca gut bekannt gewesen sein, heißt es in ihrem Umfeld.

    Die folgenden Ermittlungen der Kripo führten am Samstag zum Auffinden der 24-jährigen Rebecca in dem Industriegebiet. „Ersten Erkenntnissen zur Folge ist die Frau einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen,“ sagte Pressesprecher Zimmer vor Ort. Über Details will die Kripo nicht sprechen, solange die Vernehmungen im Gange sind und auf Schuld oder Unschuld eines Verdächtigen hinweisen könnten.

    So blieb zunächst ungeklärt, wie Rebecca getötet wurde und ob der Fundort auch der Tatort war. Ein Nachbar will bereits am Nachmittag nach Rebeccas Verschwinden, am Mittwoch, zwei jüngere Männer an der Garage gesehen haben, die er nicht kannte. Sie kamen seinen Angaben zufolge vor 17 Uhr mit einem hellen Auto und räumten Eimer und Tapeten aus der Garage – möglicherweise, um Platz zu schaffen für die Leiche. Die beiden dringend Tatverdächtigen werden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg im Laufe des Sonntags der Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Aschaffenburg vorgeführt.

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