Es wäre eine Posse in der nachrichtenarmen Zeit zwischen den Jahren, wenn der Hintergrund nicht ein so ernster wäre: Betreiber einer Internetseite, die Pegida unterstützt, bedienen sich ausgerechnet bei der „Lügenpresse“, wie die Medien von Anhängern der Anti-Islam-Bewegung gerne genannt werden, um ihren Populismus zu bebildern. Wie das illegal genutzte Foto für die eigenen Zwecke zurechtinterpretiert und eine Unbekannte quasi zur Ikone einer Bewegung erhoben wurde, zeigt, wie wenig der Pegida-Blick auf Deutschland mit der Realität zu tun hat. Mit ihrem Verhalten wie im Selbstbedienungsladen verletzen die verantwortlichen Pegida-Unterstützer indes nicht nur das Urheberrecht, sie zeigen auch, dass es mit ihrem viel bemühten Saubermann-Image nicht weit her ist: Die Einhaltung von Recht und Gesetz zu fordern und gleichzeitig gegen Selbiges zu verstoßen, das ist ein Widerspruch.
ZZ Fallback