Zur Vertreterversammlung hatte die Raiffeisenbank Volkach-Wiesentheid eG eingeladen und Aufsichtsratsvorsitzender Ernst Hey konnte zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Wichtigster Punkt der Tagesordnung war laut Pressemitteilung die geplante Verschmelzung mit der Raiffeisenbank Fränkisches Weinland.
Ernst Hey begrüßte vor allen den Aufsichtsrat und Vorstand der Nachbargenossenschaft und berichtete, dass bereits bei der Generalversammlung in Nordheim im Juni die Mitglieder mit einem Ergebnis von 98,39 Prozent ihre Zustimmung zur Verschmelzung gaben.
Vorstandsvorsitzender Roland Rößert ging in seinem Bericht auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland im Jahre 2017 ein, die unmittelbaren Einfluss auf das Ergebnis der Bank hatte. Trotz eines schwierigen Bankenumfeldes konnte Rößert laut Mitteilung gute Zahlen präsentieren. So seit die Bilanzsumme der Bank um 6,50 Prozent angestiegen. Auch die Nachfrage nach Krediten sei im Berichtsjahr sehr gut und führte zu einem Plus von 5,10 Prozent. Die Bank erzielte 2017 mit 38,6 Millionen Euro das höchste Wachstum des betreuten Kundenvolumens auf nun 724,1 Millionen Euro.
Weiter rückläufige Zinserträge hätten zu einem Betriebsergebnis, das mit 0,94 Prozent der Bilanzsumme leicht über dem Ergebnis der bayerischen Genossenschaftsbanken lag, geführt. Rößert berichtete über die Vermögenslage der Bank, die durch das Ergebnis 2017 weiter gestärkt werden konnte und deutlich über dem Durchschnitt der Genossenschaftsbanken in Bayern liege. Damit, so Rößert, verfüge die Bank über eine hervorragende Eigenkapitalausstattung, was in der heutigen Zeit, bei den rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein spürbarer Vorteil sei.
Rößert betonte, dass die Präsenz mit Geschäftsstellen vor Ort ein Garant dafür sei, dass bei den Kommunen, Vereinen, kulturellen und sozialen Einrichtungen beträchtliche Gewerbesteuern, aber auch Spenden, zurückkommen und so dem Wohl der Bevölkerung dienten. Er schlug im Rahmen der Gewinnverwendung der Versammlung vor, eine Dividende in Höhe von 3,50 Prozent auf die Geschäftsguthaben der Mitglieder gemäß Beschluss des Vorstandes und Aufsichtsrates, auszuschütten.
In seinem Bericht des Aufsichtsrates und über das Ergebnis der gesetzlichen Prüfung berichtete Aufsichtsratsvorsitzende Ernst Hey, über geordnete Verhältnisse bei der Genossenschaft. Direktor Roland Streng, Genossenschaftsverband Bayern, wickelte einige Tagesordnungspunkte ab. Der Verwendung des Jahresabschlusses wurde zugestimmt. Vorstand und Aufsichtsrat wurden entlastet. Rudolf Schmid aus Prosselsheim wurde, nachdem er turnusgemäß aus dem Aufsichtsrat ausschied, wiedergewählt.
Zum Tagesordnungspunkt „Verschmelzung mit der Raiffeisenbank Fränkisches Weinland“ erläuterte Direktor Roland Rößert Gründe und Ziele. Steigende Kosten aufgrund rechtlicher Anforderungen und sinkende Erträge als Folge der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank hätten bei vielen Banken zu Zweigstellenschließungen und Personalentlassungen geführt. Durch die Bündelung der Kräfte sehen die Verantwortlichen die Chance, diesem Trend aus einer Position der Stärke einiges entgegenzusetzen. Der Name der neuen, gemeinsamen Bank soll der Region Rechnung tragen: Raiffeisenbank Volkacher Mainschleife – Wiesentheid eG. Die neue Bank wird künftig mit 18 Geschäftsstellen und in drei Landkreisen mit 115 Mitarbeitern vertreten sein. Die Bilanzsumme des gemeinsamen Institutes beläuft sich dann auf rund 475 Millionen Euro. In der anschließenden Abstimmung stimmten 100 Prozent der anwesenden Mitglieder für den Zusammenschluss.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Kurzvortrag des Vorstandsvorsitzenden Roland Rößert zum 200. Geburtstag von Friedrich Wilhelm Raiffeisen.
Wahlen und Ehrungen Durch die Fusion gibt es drei zusätzliche Aufsichtsräte für das neue Institut: Gabriele Zobel aus Sommerach, Waldemar Braun aus Nordheim und Joachim Bach aus Untereisenheim wurden einstimmig gewählt. Geändert wurde die Satzung und die Wahlordnung. Direktor Martin Weber erläuterte die neue Satzung und führte die Abstimmung durch. Der Wahlausschuss setzt sich aus folgenden Personen zusammen: Alfred Hackenberg aus Stammheim, Peter Haupt und Andreas Seufert aus Volkach, Klaus Lenz aus Abtswind, Heinrich Kohles aus Prichsenstadt, Andreas Drescher aus Sommerach und Günther Nikola aus Fahr. Hilmar Kestler schied aus dem Aufsichtsrat nach 30-jähriger Tätigkeit aus. Direktor Roland Rößert würdigte in seiner Laudatio sein Wirken. Gemeinsam mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Ernst Hey und dem Vorstandskollegen Martin Weber überreichte er eine Urkunde und einen Präsentkorb. Bei der Vertreterversammlung erhielt Martin Weber vom Regionaldirektor des Genossenschaftsverbandes Bayern, Roland Streng, die Silberne Raiffeisennadel für seine über 35 Jahre engagierte Arbeit in der Genossenschaftsorganisation.