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BIMBACH: 40 Monate Pfarrer in Bimbach

BIMBACH

40 Monate Pfarrer in Bimbach

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    Familie Graf nimmt Abschied: Papa Daniel, Mama Susanne und die Kinder (von links) Johanna, Tabea und Benjamin.
    Familie Graf nimmt Abschied: Papa Daniel, Mama Susanne und die Kinder (von links) Johanna, Tabea und Benjamin. Foto: Foto: Guido Chuleck

    40 Monate war Daniel Graf (37) Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde in Bimbach und zuständig für 300 Gemeindeglieder in Bimbach und 150 in Brünnau plus alle direkt umliegenden kleinen Ortschaften. 40 Monate, in denen er so Vieles erlebt hat, dass es kaum in einem Gespräch von einer Stunde Platz gehabt hätte. Die Außenrenovierung der Kirche ist nur einer der vielen Punkte, die er Revue passieren lässt. „Ich nehme enorm viel Dankbarkeit mit in meine neue Gemeinde Geroldsgrün“, sagt Graf. Am Sonntag wird er in einem feierlichen Gottesdienst Richtung Oberfranken verabschiedet und bei einem kleinen Empfang wollen sich die Mitglieder des Kirchenvorstandes und die Gläubigen persönlich für seinen Einsatz in Bimbach bedanken.

    „Die Kirche ist bei jedem Gottesdienst traumhaft gefüllt“

    Pfarrer Daniel Graf über die Gemeinde Bimbach

    Schon als das Ehepaar Daniel und Susanne (32) Graf in Bimbach angekommen war, frisch vom Auslandsvikariat des Pfarrers in Südostasien, „sind wir sehr herzlich aufgenommen worden, mit Brot und Salz“, erinnert er sich dankbar lächelnd. Die Kinder hatten ein Kunstwerk überreicht, mit vielen kleinen Händen drauf, „das hängt jetzt bei uns im Wohnzimmer“. Das nehmen die Grafs mit nach Geroldsgrün, vor allem viel Dankbarkeit. Dankbarkeit für all die Menschen, die der Pfarrer hier kennenlernen durfte, für die aktive Mitarbeit im Gemeindeleben „und auch die aktive Hilfe bei der Außenrenovierung der Kirche. Ohne den Architekten Andreas Steigerwald und dessen Vater hätte ich das niemals allein stemmen können“. Mit dabei war auch der Vertrauensmann des Kirchenvorstandes, Guido Plener, „der gefühlt mehr Zeit für die Kirchengemeinde als für seine Arbeit und seine Familie eingebracht hat“.

    Überhaupt die Kirchengemeinde. Wenn Graf davon berichtet, leuchten seine Augen. Brünnau, sagt er, „hat eine fantastische Dorfgemeinschaft, und die Kirche ist bei jedem Gottesdienst traumhaft gefüllt“. Selbst seine Urlaubsvertreter waren immer begeistert vom Gottesdienstbesuch. Ein leises Klopfen an der Bürotür, Ehefrau Susanne (Gymnasiallehrerin für Mathe und Religion, sie nimmt die Elternzeit) bringt die beiden Töchter Johanna (3) und Tabea (1). Sie fährt den Ältesten (Benjamin, 4) zum Kindergarten, der Papa übernimmt die Mädchen derweil. Während Tabea auf seinem Schoß ein kleines Bilderbuch gefühlte 50 Mal durchblättert, baut Johanna aus Legosteinen einen Turm. Die drei Kinder, das Vierte erwarten die Eltern im September, spielen bei den Grafs eine große Rolle. „Wann immer ich die Zeit habe, und die habe ich immer wieder, spiele ich mit ihnen“, sagt Daniel Graf. Mit dem Sohn spielt er auch schon mal Fußball, womit sich seine sportlichen Aktivitäten auch schon fast erschöpft haben. Er sollte mehr Sport machen, ermahnt er sich selbst. Auf der faulen Haut liegt er in seiner Freizeit allerdings nicht, vielmehr stehen Spaziergänge und Bergwanderungen auf dem Programm. Spaziergänge unternimmt er auch manchmal allein, zum Nachdenken und um Probleme mit sich und mit Gott zu bewältigen.

    Positiv erlebte Graf auch die gute Zusammenarbeit mit dem Erich-Kästner-Kinderdorf in Oberschwarzach oder die Jugendfreizeit in Norwegen. Vor jener Freizeit „haben wir ein echtes Wunder erlebt“. Immer mehr Mädchen meldeten sich an, während Betreuerinnen absprangen. Vier Wochen vor der Freizeit beteten die Grafs um Betreuerinnen. „Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben“, sagt der Pfarrer, „dann meldeten sich innerhalb einer Woche zehn Kandidatinnen, von denen drei ausgewählt wurden. Es wurde eine super Freizeit“.

    Überhaupt gehören Gebete für ihn zum täglichen Leben. „Es ist eines der vier 'G's, die ich gerade den Jugendlichen nahe bringen will: Gebet, Gottesdienst, Gemeinschaft und Gottes Wort. Und den Glauben an Jesus Christus“. Leider herrsche gerade in Deutschland ein eher allgemeiner Glaube an Gott oder an irgendeine höhere Macht. „Für mich ist der Glaube an Jesus Christus das Entscheidende. Im Johannesevangelium heißt es öfter: Wer an Jesus Christus glaubt, der hat den wahren Glauben. Und den will ich vermitteln“, sagt Graf.

    Nach seiner Verabschiedung ist die Kirchengemeinde nicht verwaist. Pfarrer Erich Eyßelein aus Prichsenstadt vertritt ihn ebenso wie der Pfarrer im Ruhestand Martin Öters, der ihn bereits vor seiner Ankunft vertreten hatte. Wann und mit wem die Stelle wieder besetzt werden soll, ist noch offen.

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