(asa/geha) Freisprechung der Metall-Innung Mainfranken-Mitte in Würzburg: Die Innungsbesten kommen aus Sulzfeld, Wiesentheid, Albertshofen, Tiefenthal, Gemünden, Arnstein und Kürnach. Insgesamt erhielten 42 Junghandwerker ihren Gesellenbrief.
Wie ein Spiegel mit zeitlicher Verzögerung bildet die diesjährige Freisprechung des Handwerkernachwuchses der Metall-Innung Mainfranken-Mitte die wirtschaftliche Krise vor fast vier Jahren ab. Die damalige Entscheidung vieler Betriebe in schwieriger wirtschaftlicher Lage weniger Metallhandwerker auszubilden, verschärft nun den Facharbeitermangel. Im Vergleich zu den beiden Vorjahren mit 76 Junggesellen verringerte sich deren Zahl 2013 um 45 Prozent, berichtet die Metall-Innung in einer Pressemitteilung. Obermeister Hermann Schmitt sowie alle Gastredner appellierten deshalb an die Ausbildungsbetriebe, wieder mehr in den Nachwuchs zu investieren. Er legte Junghandwerkern nahe, nicht auf dem Erreichten stehen zu bleiben, sondern in Weiterbildung zu investieren. Er beklagte die zunehmende Akademisierung der Gesellschaft: „Wenn es immer weniger Auszubildende im Handwerk gibt, steht die Versorgungssicherheit auf dem Spiel.“
Der CSU-Landtagsabgeordnete Manfred Ländner erläuterte als Festredner die wichtige gesellschaftliche und wirtschaftliche Rolle des Handwerks seit dem Mittelalter. Mit der Gründung der Zünfte habe die politische Mündigkeit der Handwerker begonnen. Dies war auch Grundlage für die wirtschaftlich gute Entwicklung der Städte, so Ländner. „Dass Deutschland so gut aus der Krise kam, basiert nicht zuletzt auf dem Erfolg des Handwerks und des Mittelstands“, spannte der Landtagsabgeordnete den Bogen aus der Vergangenheit in die Gegenwart. Er unterstrich, dass rund ein Drittel aller Ausbildungsplätze in Deutschland vom Handwerk angeboten wird. „Eine Generation wird nicht danach beurteilt, was sie erntet, sondern danach, was sie nachhaltig erschafft“, gab Dagmar Beck-Ruf, Leiterin der staatlichen Berufsschule Main-Spessart, den jungen Handwerkern zu bedenken.
Otmar Endrich, Lehrlingswart und Vorsitzender des Prüfungsausschusses, sprach den Junghandwerkern großes Lob aus, denn sie haben trotz eines oft holprigen Weges das Ziel erreicht.
Mit einer Urkunde, einem Scheck sowie einer Kinogutscheinbox wurden die Leistungen der Besten von der Innung besonders gewürdigt: Im Bereich Feinwerkmechanik, Fachrichtung Maschinenbau und Feinmechanik erzielten Maximilian Huber aus Sulzfeld (Ausbildungsbetrieb Kinkele GmbH & Co.KG, Ochsenfurt), Tobias Haase aus Wiesentheid (Ausbildungsbetrieb Werner Drobek Maschinenbau, Iphofen) und Stefan Will aus Albertshofen (Ausbildungsbetrieb Göpfert Maschinen GmbH, Wiesentheid) die besten Ergebnisse.
Jan Brönner aus Tiefenthal und Tobias Ils aus Gemünden (beide Ausbildungsbetrieb Metallbau Endrich, Lohr) sowie Markus Keller aus Arnstein (Ausbildungsbetrieb Metallbau Ammersbach, Thüngen) sind die Besten im Bereich Metallbau, Fachrichtung Konstruktionstechnik.
Außer der Reihe wurde Manuel Heinrich aus Kürnach (Ausbildungsbetrieb Erhard Troll, Rimpar) für seine besonderen Leistungen 2012 von der Innung gewürdigt: Im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks erreichte der Metallbauer, Fachrichtung Konstruktionstechnik, jeweils den 1. Platz auf Bezirks- und Landesebene sowie den 2. Platz im praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend auf Bundesebene.
Freisprechung Metall-Innung Mainfranken-Mitte
Erfolgreiche Auszubildende aus dem Landkreis Kitzingen:
Feinwerkmechanik: Christian Bünnagel aus Abtswind (Göpfert Maschinen GmbH, Wiesentheid), Stephan Grebner aus Großlangheim (Göpfert Maschinen GmbH, Wiesentheid), Tobias Haase aus Reupelsdorf (Werner Drobek, Iphofen), Maximilian Huber aus Sulzfeld (Kinkele GmbH & Co.KG, Ochsenfurt), Steffen Reehe aus Iphofen (Albrecht GmbH, Marktbreit), Lukas Rößner aus Untersambach (Physikalisches Institut der Uni Würzburg) und Stefan Will aus Albertshofen (Göpfert Maschinen GmbH, Wiesentheid).
Konstruktionstechnik: Nico Braun aus Nordheim (Ausbildungsbetrieb Joachim Vollmuth GmbH, Volkach), Stefan Gerhard aus Volkach (Abtei Münsterschwarzach), André Jungfleisch aus Iphofen (Pfeuffer GmbH, Marktsteft), Steffen Kanler aus Oberscheinfeld (Kanler & Seitz GmbH, Geiselwind), Eugen Litt aus Kitzingen (Metallbau Thomas Reiner, Fröhstockheim), Markus Ludwig aus Schwarzenau (ATG GmbH, Ochsenfurt), Michael Schwarz aus Obernbreit (Kolping Bildungswerk Würzburg) und Kevin Wendel aus Wasserberndorf (Kanler & Seitz GmbH, Geiselwind).
ONLINE-TIPP
Eine vollständige Liste der Gesellen sowie ihrer Ausbildungsbetriebe unter: www.mainpost.de/franken